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Junge Hightech-Firmen buhlen in Dresden um Risikokapital

Abb.: Hightech-Startbahn

Abb.: Hightech-Startbahn

Investorenkonferenz „Hightech Venture Days“ gestartet

Dresden, 5. Oktober 2015. Mit ihrem Fokus auf Hochtechnologien haben viele sächsische Unternehmensgründer ein ernstes Problem: Im Vergleich beispielsweise zu den Internet- und App-Firmen, die in Berlin wie Pilze aus dem Boden schießen und die oft nur ein paar Computer zum Start brauchen, müssen sie anfangs oft hohe Investitionen in Anlagen tätigen – bekommen aber nur einen kleinen Teil des Risikokapitals ab, das nach Ostdeutschland fließt. Vermittlungskonferenzen wie die „Hightech Venture Days“, die heute in Dresden begonnen hat, sollen diese Schere etwas schließen.

„Mehr als 70 nationale und internationale Investoren kommen für zwei bis drei Tage nach Dresden“; erklärte Konferenz-Organisatorin Bettina Voßberg vom Verein „HighTech Startbahn Netzwerk Dresden“. Für die Start-Ups (neue Firmen) und Wachstumsunternehmen sei dies eine Chance, sich potenziellen Finanziers vorzustellen.

Nach Berlin fließt zehnmal soviel Risikokapital wie nach Sachsen

Laut Angaben der Konferenz-Veranstalter und des „Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften“ investierten Kapitalgeber im Jahr 2014 nur 25 Millionen Euro in kapitalsuchende sächsische Unternehmen, doch der Finanzierungsbedarf ist hier mindestens dreimal so hoch. Zum Vergleich: Nach Berlin flossen im gleichen Zeitraum fast zehnmal soviele private Mittel, nämlich etwa 241 Millionen Euro. „Die Mehrheit des in Europa investierten Wagniskapitals fließt in App- und E-Commerce-Geschäftsmodelle“, kritisierte auch Max Ruffo, der in Frankreich ein Unternehmen für Roboter-Sensoren gegründet hat. „Wir suchen aber Investoren, die sich im Hardware-Markt auskennen.“

Werbevideo zur Konferenz (Hightech Startbahn):
 

Die Organisatoren der Konferenz hatten im Vorfeld der „Venture Days“ insgesamt 64 junge Hightech-Unternehmen aus ganz Europa ausgewählt, die sich bis morgen den 70 Investoren präsentieren können – in der Hoffnung auf Finanzierungs-Verhandlungen. Etwa ein Drittel der Startups kommen aus Sachsen. Die Konferenz findet am Rande der Halbleitermesse „Semicon Europe“ in der Messe Dresden statt.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt