Solarmodul-Hersteller legt große Hoffnungen in neues Geschäftsfeld
Dresden, 4. Oktober 2015. Das Dresdner Photovoltaik-Unternehmen Solarwatt hat laut eigenen Angaben nun begonnen, die ersten seiner neuen „MyReserve“-Energiespeicher auszuliefern. Die Boxen enthalten Lithium-Ionen-Batterien und spezielle Leistungselektronik. Sie sollen in Eigenheimen Strom aus Solaranlagen zwischenspeichern und dadurch effektiver ausnutzen.
Solarwatt selbst sieht „MyReserve“ als Konkurrenzprodukt zu den Energiespeichern, die der US-Elektroauto-Hersteller Tesla für Privathaushalte angekündigt hat. Denn die Dresdner Systeme seien sehr leicht (ab 78 Kilogramm), besonders effizient (93 Prozent Wirkungsgrad), speichern (je nach Ausführung) 4,4 bis 11 Kilowattstunden Energie – und sind vor allem jetzt schon lieferbar.
Solarwatt: Nachfrage ist groß
„Die Nachfrage hat unsere Erwartungen weit übertroffen“, teilte Solarwatt-Geschäftsführer Detlef Neuhaus mit. „Wir haben die Produktionskapazität entsprechend hochgefahren und beginnen jetzt Schritt für Schritt mit der Auslieferung der Speicher. Im Einzelfall kann es deshalb zu etwas längeren Lieferzeiten kommen.“
BMW-Milliardär rettete Solarmodul-Firma vor Pleite – nun ruhen Hoffnungen auf neuem Energiespeicher
Für das Dresdner Unternehmen ist dieser Energiespeicher ein neues Geschäftsfeld und gleichermaßen der wohl entscheidende Hoffnungsträger: Wegen der Solarkrise machte der Solarmodulhersteller Ende 2012 fast pleite, wurde Anfang 2013 aber vom BMW-Milliardär Stefan Quandt gerettet. Solarwatt hat seine Belegschaft und die Solarmodul-Produktion seit der Krise stark reduziert (jetzt 200 statt früher 600 Mitarbeiter). In die Entwicklung des Energiespeichers als neues Geschäftsfeld hatte das Unternehmen vier Jahre Entwicklungszeit ínvestiert. Das System soll ab 2016 für zusätzliche zweistellige Millionenumsätze sorgen. Sollte MyReserve die Markterwartungen nicht erfüllen, wäre das ein herber Rückschlag für Solarwatt. hw
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