Zweite Teuerung binnen eines halben Jahres
Dresden, 18. Januar 2015: Unter Verweis auf den Mindestlohn erhöhen die „Dresdner Neuesten Nachrichten“ (DNN) nun erneut die Abo-Preise: Statt bisher 25,90 Euro wird die in Dresden erscheinende Tageszeitung künftig im Abonnement monatlich 27,40 Euro kosten, also 5,8 Prozent mehr. Erst im August hatte die DNN ihre Abo-Preise bereits um 1,50 Euro monatlich erhöht, dafür hatte der Verlag vor allem steigende Energie- und Papierpreise verantwortlich gemacht.
Leserzahlen sinken, Preise steigen
Zum Vergleich: Vor fünf Jahren war das Monatsabo bei den DNN noch für unter 20 Euro zu haben gewesen. Ähnlich wie andere Zeitungen kämpft das Blatt mit einer seit Jahren sinkenden Leserschaft und Anzeigen-Aufkommen. Hatte die Zeitung nach der Fusion der ehemaligen Blockpartei-Zeitungen „Union“, „Sächsische Neuesten Nachrichten“ und „Sächsisches Tagesblatt“ kurz nach der politischen Wende noch rund 90.000 Abo-Leser gehabt, sind es inzwischen nur noch reichlich 24.000.
Zusteller sollen von Mindestlohn profitieren
In ihrer Wochenend-Ausgabe vom 17./18. Januar 2015 verwies der Verlag nun auf den neuen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro, der seit 1. Januar 2015 in Kraft trat. „Die Auswirkungen betreffen die gesamte Wirtschaft und steigern auch die Kosten unserer Zulieferer und Dienstleister“, heißt es in der Meldung. Der Mindestlohn betrifft in erster Linie die Zusteller: Die journalistischen freien Mitarbeiter fallen nicht unter das Gesetz, da sie pro gedruckter Zeile bezahlt werden.
Auch andere Branchen erhöhen wegen Mindestlohn Preise
Zuvor hatten zum Beispiel bereits das Taxi-Gewerbe, die SZ-Tochter „Post Modern“ sowie zahlreiche Bäcker und Fleischer in Dresden ihre Preise beziehungsweise Tarife wegen des Mindestlohns erhöht. Autor: Heiko Weckbrodt
Zum Weiterlesen:
Ifo Dresden rechnet mit massivem Jobabbau durch Mindestlohn
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