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Erstmals Raumfahrzeug auf Kometen gelandet

Kein Foto, sondern eine Visualisierung: Philae auf dem Kometen. Visualisierung: ESA

Kein Foto, sondern eine Visualisierung: Philae auf dem Kometen. Visualisierung: ESA

Auch Dresdner Technik an Bord

Sonnensystem, 12. November 2014: Nach einer über zehnjährigen Reise durchs All hat die europäische Raumsonde „Rosetta“ heute um 17.03 Uhr Mitteleuropäischer Zeit erfolgreich das Landemodul „Philae“ auf dem Kometen „67P/Churyumov-Gerasimenko“ abgesetzt. Damit ist es einem menschlichen Raumfahrzeug erstmals gelungen, auf einem Kometen zu landen, wie die europäische Raumfahrtagentur ESA mitteilte. An Bord ist auch das an der TU Dresden mitentwickelte Instrument „CONSERT“, das demnächst den Kometenkern „durchleuchten“ soll.

ESA-Animation: So landete "Philae" auf dem Kometen:

Probleme bei Landung

Diesen Schnappschuss vom Kometen erstellte das Phiale-Modul, als es nach etwa 3 km von der Oberfläche entfernt war. ESA/Rosetta/Philae/ROLIS/DLR

Diesen Schnappschuss vom Kometen erstellte das Phiale-Modul, als es nach etwa 3 km von der Oberfläche entfernt war. ESA/Rosetta/Philae/ROLIS/DLR

Beim Landemanöver des rund 100 Kilogramm schweren Labors „Philae“ hatte es allerdings Probleme gegeben, wie die ESA einräumte: Eine Steuerdüse hatte nicht richtig gezündet und das Landemodul ist möglicherweise nicht ganz fest auf dem Kometen verankert. Dennoch zeigten sich die ESA-Ingenieure hocherfreut über den Fortschritt der Mission.

TU-Instrumente helfen, Kometenkern zu durchleuchten

Philae soll nun mit zehn Spezialinstrumenten an Bord die Beschaffenheit und Zusammensetzung des vermutlich rund vier Milliarden Jahre alten Kometen ermitteln. Die Forscher erhoffen sich daraus zum Beispiel Aufschlüsse, ob Wasser und das Leben erst durch Kometen wie „Churyumov-Gerasimenko“ auf die Erde gebracht wurden. Das erwähnte „CONSERT“-Instrument wird Mikrowellen durch den Kometen schicken, die dann von „Rosetta“ auf der anderen Seite des kosmischen Wanderers aufgefangen und ausgewertet werden. An der Datenanalyse ist auch Professor Dirk Plettemeier vom Dresdner TU-Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik beteiligt. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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