News, Wirtschaft, zAufi

Sensorexperten schmieden in Dresden Allianz

Viele Reinraum-Mitarbeiter in der Globalfoundries-Fabrik tragen Ohrschützer mit lustigen Motiven. Bald haben sie mehr zu tun: Prozessoren und Sensorsysteme für Automobile gehen in Serie. Foto: Globalfoundries Dresden

Foto: Globalfoundries Dresden

Netzwerk soll gemeinsame Forschungen ankurbeln

Dresden, 26. November 2018. Sächsische Technologiebetriebe und Institute wollen morgen in Dresden ein neues Netzwerk „Sensorik Sachsen“ (Sensa) gründen. Die Unternehmer, Forscher und Wirtschaftsförderer wollen mit gemeinsamen Forschungen, Messeauftritten und Innovations-Treffen die Schlagkraft des Freistaats in diesem wachsenden Technologiesektor stärken.

„Sehen großes Potenzial in der Sensorik“

„Wir sehen großes Potenzial in der Sensorik, das wir branchenübergreifend nutzen wollen“, betonte Sensa-Koordinator André Knabe. „Über gemeinsame Forschungsprojekte möchten wir neue Sensorkonzepte zum Beispiel für das autonome Fahren, die Industrie 4.0, die Bahntechnik, Medizin sowie Luft- und Raumfahrt entwickeln.“ Insgesamt gebe es in Sachsen rund 200 Akteure in der Sensorik, vom kleinen Start-up über Forschungsinstitute bis zu größeren Unternehmen. Als Schwerpunkte gelten vor allem Dresden mit seiner Mikroelektronik, die Automobilindustrie in Zwickau, de Maschinenbauer im Erzgebirge und der Softwarestandort Leipzig.

Zu den Partnern im neuen Netzwerk gehören einerseits Verbände wie Silicon Saxony, Organic Electronics Saxony, Biosaxony und das Automoilzulieferer-Netzwerk AMZ, aber auch Forschungseinrichtungen wie die TUs Dresden und Chemnitz, mehrere Fraunhofer-Institute sowie Unternehmen wie Bosch, Glofo, Infineon und First Sensor.

KI, Big Data und Industrie 4.0 treiben Nachfrage an

Laut Knabe wächst der Sensorikmarkt in Sachsen – je nach Branche – derzeit um zehn bis 20 Prozent pro Jahr. Für steigende Nachfrage sorgen unter anderem die Hochautomatisierung in der Industrie, aber auch solche Trendthemen wie Künstliche Intelligenz (KI), Analysen von Datenfluten („Big Data“), Internet der Dinge (IoT), Autopiloten in Fahrzeugen sowie neuartige Umwelt-, Medizin- und Bautechnikkonzepte.

Milliardenumsätze mit Sensoren

Bundesweit gibt es laut dem Branchenverband AMA rund 2500 Sensorikfirmen mit etwa 250.000 Mitarbeitern, die rund 35 Milliarden Euro pro Jahr realisieren. Den weltweiten Umsatz mit Sensoren schätzen die Statistiker von AMR und Statista auf etwa 95 Milliarden Dollar (83 Milliarden Euro), bei jährlichen Wachstumsraten von über zehn Prozent.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt