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Mit drei Lego-Motoren und einem Roboterauge aus dem Farbenchaos

Kullmann, Maximilian Kotz und Tobias Jordan (hinten) tunen ihren Legoroboter. Foto: Heiko Weckbrodt

Kullmann, Maximilian Kotz und Tobias Jordan (hinten) eichen ihren Legoroboter. Foto: Heiko Weckbrodt

Roboter dreier junger Dresdner löst Zauberwürfel in Windeseile – und hat Chancen auf einen MB21-Preis

Die Tüftler Justus Kullmann (16), Maximilian Kotz (15) und Tobias Jordan (13) vom Dresdner Kinder- und Jugendhaus „Insel“ sind mit ihrem Lego-Roboter, der den ungarischen Zauberwürfel binnen elf Minuten löst, für einen Preis im deutschen Jugend-Multimediawettbewerb „MB21“ nominiert. Oiger-Redakteur Heiko Weckbrodt hat die drei jungen Robotiker im Vorfeld der am Samstag anstehenden Preisverleihung über Würfelfarben, Motorenprobleme und ihre Chancen im Wettbewerb befragt.

Oiger: Als ich noch ein zarter Knabe war, war der ungarische Zauberwürfel ein – wie man heute sagen würde – viraler Knaller. Wie seid ihr darauf gekommen, eurem Roboter ausgerechnet dieses fast 40 Jahre alte Logik-Spielzeug zu knacken zu geben?

M.K.: Der Zauberwürfel ist einfach eine schöne klassische Aufgabe für einen Roboter.

Oiger: Was gab es denn für Probleme zu lösen?

J.K.: Wir hatten nur einen – schon etwas älteren – NXT-Roboter von Lego, der hat nur drei Motoren und einen recht einfachen Farbsensor. Mit dem Wenigen alle Bewegungen und die Farberkennung zu realisieren, war schon eine Herausforderung.

M.K.: Das Programm, das wir für die Roboter-Steuerung geschrieben haben, hatte am Ende über 1000 Zeilen.

J.K.: Der NXT-Farbsensor tut sich zum Beispiel schwer damit, Rot und Orange klar zu unterscheiden.

M.K.: Da musste man sich bei der Programmierung etwas einfallen lassen, damit die Unterscheidung genauer wird.

So rackern die Lego-Roboter der Insel-AG: (hw)
Oiger: Und wie kam es, dass ihr Euch mit dem Projekt bei MB21 beworben habt? Ist doch ein eher künstlerisch angehauchter Wettbewerb, so wie ich das verstanden habe…

M.K. (grinst): Das war ehrlich gesagt eine Bedingung von unserem AG-Leiter: Wir wollten das Nachfolgemodell vom NXT, den EV3-Roboter von Lego. Der kann einfach viel mehr als der NXT, hat bessere Motoren und Sensoren, einen USB-Anschluss, ein Gyroskop…

J.K.: … mehr Speicher, einen richtigen Handy-Prozessor… Der kostet aber auch so um die 300 Euro. Und da hat unser Chef gesagt: Wir kaufen Euch das Teil, aber ihr müsst wenigstens einen Teil durch ein MB21-Preisgeld wieder reinholen.

Oiger: Und, wie stehen Eure Chancen?

M.K. (wieder nüchtern-sachlich): Ich denke, wir haben gute Chancen auf einen Preis. Die Frage ist, welcher.

Oiger: Könnt Ihr den Zauberwürfel auch selbst von Hand lösen – oder ist Euch das zu analog?

J. K.: Klar muss man das können, um den Roboter überhaupt programmieren zu können.

M.K.: Der Roboter macht das aber oft effektiver als wir: Der hat einfach immer die besten Algorithmen in jeder Situation parat.

Oiger: Na dann Jungs: Viel Erfolg am Samstag!
 
-> Die MB21-Preise werden am Sonnabend, ab 16 Uhr, in den Technischen Sammlungen Dresden, Junghansstraße 1, verliehen. Drumherum gibt’s am 15. u. 16. November jeweils ab 10 Uhr Präsentationen, Spiele, Shows, Löten, Hacken, Siebdruck u. v. m. Der Eintritt ist gratis. Mehr Infos gibts hier

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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