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Dresdner Elektronenstrahl-Institut FEP übernimmt Fraunhofer-Organikelektronikzentrum

Deutlich komakter (und hübscher) als bisherige Bildschirmbrillen à la "Cinemizer": Die interaktive OLED-Brille soll für den Durchblick in der realen wie der virtuellen Welt sorgen. Abb.: IPMS

In Dresden entwickelte OLED-Brille. Abb.: IPMS

Zentrum war zuletzt führerlos

Dresden, 2. Juli 2014: Die Dresdner Fraunhofer-Forschungen an organischen Leuchtdioden, Solarzellen und Halbleitern werden künftig unter dem Dach des „Fraunhofer-Instituts für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik“ (FEP) weitergeführt. Damit verliert das in Dresden-Klotzsche angesiedelte „Comedd“ seinen Status als selbstständige Einrichtung. Die Fraunhofer-Gesellschaft hatte dies beschlossen, weil die Organikelektronik bisher nicht soviele wirtschaftliche Anwendungen gefunden hat wie zunächst erwartet. Außerdem war das Comedd zuletzt führerlos, weil Institutschef Prof. Karl Leo nach Arabien gegangen ist.

Hoffnung auf Synergien zwischen Organik und Elektronenstrahlen

Dennoch wollen die Fraunhofer-Forscher die Eingliederung des Comedd in das FEP nicht als Degradierung verstanden wissen. Vielmehr hofft FEP-Chef Prof. Volker Kirchhoff auf Synergien: Möglichkeiten:„Das Comedd ist gegenüber dem bisherigen FEP-Fokus auf Technologien und Prozesse zusätzlich auf Bauelemente und Anwendungen ausgerichtet“, betonte er. „Insbesondere auf dem Gebiet der Barrierefolien für flexible organische Bauelemente erwarte ich durch die Erfahrungen des COMEDD signifikante Fortschritte. Aber auch die OLED-Mikrodisplays werden von den langjährigen Arbeiten in der Prozesstechnik oder den Marktbeziehungen am Fraunhofer FEP profitieren.“

OLED-Rollenddruck und Organik-Datenbrillen entwickelt

Das Comedd war zunächst aus dem Dresdner Fraunhofer Photonikinstitut IPMS ausgegründet worden und hatte auch wegweisende technologische Ergebnisse erzielt. Unter anderem gelang es dem Dresdner Zentrum als eine der ersten Einrichtungen weltweit, Organische Leuchtdioden (OLEDs) wie auf einer Zeitungsdruckmaschine im Rolle-zu-Rolle-Verfahren herzustellen. Auch mit OLED-Datenbrillen machte das Comedd von sich reden.

Umzug von Klotzsche nach Gruna steht zur Debatte

Zur Debatte steht auch ein Umzug des Comedd von Klotzsche auf den Dresdner Fraunhofer-Hauptcampus im Stadtteil Gruna. Da die dafür erforderlichen EU-Fördermittel aber nicht sicher sind, bleibt dieser Umzugsplan vorerst in der Schwebe. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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