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TU Dresden sucht mit Computerhilfe nach neuen Werkstoffen

Computer-Simulationen gewinnen in der Materialforschung an  Bedeutung - hier der visualisierte Durchgang einer DNA-Sequenz durch eine Graphenschicht zur Bestimmung der Basenabfolge, Abb.: TUD

Computer-Simulationen gewinnen in der Materialforschung an Bedeutung – hier der visualisierte Durchgang einer DNA-Sequenz durch eine Graphenschicht zur Bestimmung der Basenabfolge, Abb.: TUD

DNA trifft Graphen: Uni gründet Exzellenzzentrum DCCMS

Dresden, 20. November 2013: Als weiteren Baustein ihrer Exzellenz-Strategie richtet die TU Dresden in der kommenden Woche ein neues Zentrum für computergestützte Materialwissenschaft ein. Die Uni-Leitung will durch das „Dresden Center for Computational Materials Science“ (DCCMS) Dresdens Ruf als eine europäische Forschungs-Hochburg für innovative Werkstoffe ausbauen. Finanziert wird das auf zunächst vier Jahre ausgelegte Zentrum durch einen Teil der Exzellenz-Fördergelder, die der Bund der TU Dresden zugesprochen hatte.

Alchemist 2.0 hantiert mit Rechnern statt Pfannen

Im DCCMS soll es indes nicht wie in einer Alchemisten-Stube zugehen, vielmehr wollen dort Forscher von vier Fakultäten interdisziplinär neuartige Materialien mit Computerhilfe ersinnen: Die Rechner sollen noch vor der ersten Legierung und dem ersten Laborversuch virtuell simulieren, welche Kombinationen zu neuartigen Werkstoff-Eigenschaften führen, wie sich Nanotechnologie, Genetik und Chip-Fertigungsverfahren am Besten kreuzen lassen.

Abb.: TUD

Abb.: TUD

Generell gewinnen aufwändige Computer-Simulationen in den Naturwissenschaften weltweit immer mehr an Bedeutung. Daher steigt auch der Rechenbedarf vieler Forschungs-Institute derzeit stark an.

Bessere Akkus und Autos im Visier

Gianaurelio Cuniberti. Abb.: TUD

Gianaurelio Cuniberti. Abb.: TUD

Die Physiker, Chemiker und Nanotechnologen hoffen, im DCCMS zum Beispiel neue Batterie-Zutaten zu finden, die Elektromobilen mehr Reichweite verleihen, spritsparende Leichtbaumaterialien für den Automobilbau sowie innovative Elektronik- und Medizinverfahren zu errechnen.

„70 Prozent aller Innovationen beruhen auf neuen Entwicklungen im Bereich der Materialien“, betonte Nanotechnologie-Professor Gianaurelio Cuniberti, der das Zentrum leiten soll. Durch ein „agiles und flexibles Kompetenzzentrums für Materialsimulationen“ könne „eine deutliche Stärkung der Kompetenzen im computergestützten Materialdesign in Dresden erreicht werden“.

Eigener Studiengang geplant

Neben den Exzellenzgeldern für den Start soll das DCCMS weitere Forschungsmittel aus anderen Quellen selbst akquirieren, außerdem auch die Nachwuchs-Gewinnung fördern. Daher will die Uni an das Zentrum einen neuen internationalen Masterstudiengang „Computational Materials Science“ andocken. Autor: Heiko Weckbrodt

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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