Scottsdale, 3. Juli 2013: Die Spitzenliga der Mikroelektronik wird sich in den kommenden Jahren weiter lichten: Verfügen derzeit weltweit 15 Halbleiter-Unternehmen über Chipfabriken auf dem modernsten Stand der Technik – darunter zum Beispiel Intel, Samsung, Hynix, TSMC und Globalfoundries -, so wird diese Riege in den kommenden Jahren auf etwa zehn Top-Konzerne schrumpfen. Das prognostizieren die Analytiker des US-Marktforschungs-Unternehmens „IC Insight“ in ihrem neuen Bericht „Globale Wafer-Kapazität 2013“. Getrieben werde diese Auslese vor allem durch die hohen Kapitalkosten für den Umstieg auf 450 Millimeter große Siliziumscheiben (Wafer).
Anteil der 300-mm-Fabs steigt bis 2017 auf über 70 %
Dieser Schrumpfprozess ist bereits jetzt deutlich sichtbar. Derzeit wird laut „IC Insights“ die reichliche Hälfte aller weltweit produzierten Computerchips auf 300-mm-Wafern gefertigt, bis 2017 werde dieser Anteil auf 70,4 Prozent steigen. Diese Kapazitäten werden aber vor allem in wenigen großen Konzernen installiert. Parallel dazu werde der Anteil der Chip-Produktion auf 200-mm-Wafern von einem Drittel auf ein Fünftel sinken, kleinere Scheibendurchmesser werden im Jahr 2017 nur noch 8,6 Prozent der globalen Produktion ausmachen.
Eine kleine Gruppe von Unternehmen wird derweil auf 450-mm-Wafer umstellen – darunter sicher Intel und TSMC – und sich dadurch erhebliche Produktivitäts-Vorsprünge gegenüber der Konkurrenz verschaffen. Allerdings rechnen die Analytiker bis Ende 2017 höchstens mit einem Marktanteil von zehn Prozent für die 450-mm-Technologie – vor allem, weil sie so teuer in der Anschaffung ist.
Für Spezial-Chips bleibt 200-mm-Technik profitabel
Allerdings werden nach Meinung von „IC Insights“ auch zahlreiche Unternehmen, die sich auf Spezialchips wie etwa „Mikroelektromechanische Systeme“ (MEMS) konzentriert haben, auch noch auf Jahre hin auf 200-mm-Anlagen mit Profit fertigen können. Massenprodukte wie Prozessoren, dRAM-Speicher (Arbeitsspeicher für PCs und Laptops) und Flash-Speicher („Festplatten“ für Computertelefone und Tablets) hingegen werden nur noch in 300- und 450-mm-Fabriken mit Gewinn produzierbar sein. Heiko Weckbrodt
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