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Mikroelektronik sorgt für Industrie-Renaissance nach Deutschland

Globalfoundries-Manager: Durch Fabrikautomatisierung schwindet Kostenvorteil von Billiglohn-Ländern

Gerd Teepe. Abb.: GF

Gerd Teepe. Abb.: GF

Die europäische Mikroelektronik sorgt dafür, dass einst nach Fernost abgewanderte Industriezweige wieder nach Deutschland zurückkehren. Das schätzte Globalfoundries-Manager Gerd Teepe während der heutigen „Nacht der Industrie“ in Dresden ein, bei der 18 Unternehmen aus dem Raum Dresden rund 800 Besucher durch ihre Betriebe führten – darunter auch das sächsische Chipwerk von Globalfoundries (GF). Denn der Fortschritt der Halbleitertechnik ermögliche in zunehmendem Maße hochautomatisierte Fabriken, so Teepe, in denen das Argument niedriger Arbeitskosten von Billiglohn-Ländern kaum noch eine Rolle spiele. Ähnlich argumentierte sein Chef Rutger Wijburg, Geschäftsführer von GF Dresden im Interview mit „Oiger“-Redakteur Heiko Weckbrodt:

 

Warum beteiligt sich GLOBALFOUNDRIES an der Langen Industrienacht?

Das Konzept der Langen Nacht der Industrie ist sehr interessant für alle Beteiligten. Als der größte Industriearbeitgeber in der Region mit mehr als 3.600 Mitarbeitern möchten wir uns gerne einer breiteren Öffentlichkeit mit den all den spannenden Facetten vorstellen, die Europas wichtigstes Halbleiterwerk bietet. Globalfoundries setzt in Dresden auf Volumenfertigung mit modernsten Technologien sowie einer engen Vernetzung mit dem deutschen Hightech-Cluster in Sachsen und darüber hinaus. Wir freuen uns darauf, diese Technologien und die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten erläutern zu können.

Welche Herausforderung, welche Chancen erwarten einen jungen Menschen, der bei Ihnen eine Lehre oder einen Job aufnimmt?

Rutger Wijburg. Abb.: GF

Rutger Wijburg. Abb.: GF

Unser Erfolg in am Standort Dresden basiert unter anderem auf der zu Recht gelobten deutschen Ingenieurskunst. Gleichzeitig sind wir aber auch ein internationales Team mit Kollegen und Kolleginnen aus 54 Ländern. Durch das hohe Innovationstempo in unserer Branche entwickeln sich die technologischen Anforderungen immer weiter. Wer Interesse an Hightech hat, gerne in Teams arbeitet und gut kommunizieren kann, hat hier sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten. Mitbringen sollte man Freude am lebenslangen Lernen, Engagement, Zuverlässigkeit und Qualitätsbewusstsein.

Welche Rolle spielt die Industrie aus Ihrer Sicht für die Gesamtwirtschaft?

Unsere Industrie spielt eine Schlüsselrolle für die Gesamtwirtschaft – es gibt heute keinen Bereich, in dem Chips keine Rolle spielen, angefangen vom Automobilbau über Maschinenbau, Medizintechnik, Energietechnik bis hin zur Kommunikationstechnik.

Der Einsatz von integrierten Schaltungen trägt entscheidend zu besserer Qualität, mehr Sicherheit und größerer Präzision von modernen Industrieprodukten bei und ist damit Teil des guten Ruf von „made in Germany“.

 

Video (hw): Blick ins Automatisierungslabor von Globalfoundries Dresden während der Industrienacht:
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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