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Prognose für Halbleitermarkt 2021: Weniger Wettbewerb, teurere Chips

Wafer mit 45-nm-Chips. Abb.: GF

Wafer mit 45-nm-Chips. Abb.: GF

Scottsdale, 19. September 2012: Die Konzentration auf immer weniger Mikroelektronik-Unternehmen mit eigenen Großfabriken wird die globale Halbleiter-Industrie in den kommenden zehn Jahren stabilisieren, allerdings zu höheren Chip-Preisen für die Kunden und einem geringerem Innovations-Tempo führen. Das geht aus einer Prognose des US-Marktforschungsunternehmens „IC Insight“ in Scottsdale/Arizona für die Jahre bis 2012 hervor.

Markt wächst um acht Prozent pro Jahr

Demnach wird der weltweite Chip-Markt in nächster Zeit höhere Wachstumsraten erreichen als in der vergangenen Dekade, nämlich im Schnitt acht statt nur 5,2 Prozent pro Jahr. Diese Zuwächse werden aber vor allem durch höherer Durchschnittspreise pro Halbleiter-Baustein erreicht, glauben die Analysten.

Halbleiterindustrie schottet sich gegen große Neueinsteiger ab

Sie gehen davon aus, dass sich die Chipindustrie inzwischen weitgehend gegen größere Neueinsteiger abgeschottet hat: Weil die Kapitalkosten für neue Halbleiterfabriken stetig gestiegen sind, gibt es nur noch wenige Mikroelektronik-Riesen wie Intel und Samsung, die Schaltkreis-Entwurf und -Herstellung im eigenen Hause haben. Der große Rest der Branche hat sich auf das Chip-Design zurückgezogen und überlässt die Produktion kaptalstarken Auftragsfertigern (Foundries) wie TSMC oder Globalfoundries.

Bessere Erlöse könnten Innovationen ausbremsen

Andererseits rechnet „IC Insight“ auch damit, dass die höheren Erlöse dieses schrumpfenden Marktteilnehmerkreises dazu führen, dass teure Innovationen mit geringerer Vehemenz vorangetrieben werden als bisher angenommen. Dazu zählen beispielsweise der Umstieg von 300 auf 450 Millimeter große Siliziumscheiben (Wafer) sowie auf die Röntgen-Belichtungstechnik (EUV-Lithografie). Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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