Dresden, 18. August 2012: Markos Aristides Kern und Boris Dlugosch haben unseren schönen Zwinger kaputt gemacht. Ich hab’s genau gesehen! Erst treiben die beiden Herren Künstler im Auftrag des Chipriesen Intel einen Keil der Finsternis in das barocke Ensemble, das die Dresdner so schön wieder aufgebaut haben. Dann reißen sie alle Fensterläden auf (ist mir vorher gar nicht aufgefallen, dass die Hütte überhaupt Läden hat?!). Die Dekonstrukteure verdrehen die Etagen wie beim ungarischen Zauberwürfel gegeneinander, schicken Starkstromstöße hindurch und jagen schließlich so lange Sci-Fi-Tesserakte durch die Fassade, bis das letzte Bröckchen Putz zerbröckelt – übrig bleibt ein Haufen Sandsteine.
Und Tausende Gaffer schauen tatenlos zu, wippen Caipi-schwenkend zur Hottentottenmusik – soweit sie im dichten Gedränge überhaupt noch bewegungungsfähig sind – und brummeln auch noch zustimmend, so von wegen: „Tolle Lichtinstallation“, „Schönes Frame“ und so. Da das eindeutig unterlassene Hilfeleistung ist, hab ich natürlich sofort mein iPhone rausgezerrt (erste Bürgerpflicht!) und das Zerstörungswerk dokumentiert. DER BEWEIS: siehe oben. Heiko Weckbrodt
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