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Chipfirma ZMDi legt mit Automobilindustrie zu

Abb.: ZMDi

Dresden, 2.2.2012: Durch eine gestiegene Nachfrage der Automobilindustrie nach Energiespar-Elektronik hat die Dresdner Chipdesignfirma ZMDi (ehemals ZMD bzw. ZFTM)im Jahr 2011 ihren Umsatz um 16 Prozent auf 64 Millionen Euro steigern können. Das teilte Unternehmens-Chef Thilo von Selchow mit. Die in früher chronisch defizitäre Firma erwirtschaftete zudem einen Vorsteuergewinn von 4,5 Millionen Euro (2010: eine Million Euro) – Angaben über den Nettogewinn machte von Selchow nicht.

ZMD-Chef Thilo von Selchow

ZMDi-Chef Thilo von Selchow. Abb.: ZMDi

„Wir machen gute Fortschritte mit unserer Wachstumsstrategie“, betonte von Selchow. Wie erwartet, sei das Geschäftsklima in den letzten Monaten rauer geworden. Das ZMDi werde daher mehr Kraft in die Entwicklung neuer Produkte legen, um auch 2012 zu wachsen. Insegsamt seien 36 neue Chiplösungen im Jahr 2012 geplant, die vor allem auf Energieersparnisse in Datenverarbeitungszentren zielen.

Das ZMDi geht auf die 1961 gegründete „Arbeitsstelle für Molekularelektronik Dresden“ (AMD) zurück, die später unter den Namen ZFTM bzw. ZMD zur zentralen Chipdesign-Schmiede der DDR wurde. Nach der politischen Wende überlebte das Unternehmen nur aufgrund staatlicher Interventionen und Zuschüsse des Landes Sachsen, das damit einen Mikroelektronikkern im Freistaat retten wollte – die späteren Ansiedlungen von Infineon, AMD und anderen Halbleiterkonzernen gaben diesee Strategie dann recht. Wegen chronischer Verluste trennte sich ZMD in den vergangenen Jahren von immer mehr Geschäftsfeldern und schließlich auch von der eigenen Fertigung, die an die Erfurter X-Fab verkauft wurde.

Seit 2010 firmiert das Unternehmen als „ZMDi“. Es hat derzeit rund 300 Mitarbeiter. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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