Monate: Juli 2011

Organische Leuchtdioden: Dresdner stellen Technik vor

Dresden, 8.7.11: Weil das Interesse an den strom- und platzsparenden „Organischen Leuchtdioden“ (OLEDs) immer mehr steigt, wird das Dresdner Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS) im Herbst ein Seminar „OLED-Beleuchtung – Eine zukunftweisende Technologie für neuartige Flächenleuchtelemente“ ausrichten. Dabei wollen Dresdner Experten wie „Organik-Papst“ Prof. Karl Leo am 22. September Wirtschaftsvertretern und Forschern aus ganz Deutschland erklären und zeigen, wie OLEDs entstehen, welche Techniken dahinter stecken und was man damit anstellen kann. hw Mehr Infos und Anmelde-Infos: www.ipms.fraunhofer.de

München ist deutsche Stau-Hauptstadt

Brüssel/München/Dresden, 6.7.11: München ist und bleibt die deutsche Stau-Hauptstadt: In der bayrischen Landeshauptstadt standen Autofahrer im vergangenen Jahr im Durchschnitt auf 24 Prozent aller Hauptverkehrsstraßen im Stau oder kamen mit höchstens 70 Prozent der zulässigen Höchstgeschwindigkeit voran – das brachte München in der jüngsten Staustatistik des Navigationssystem-Anbieters TomTom Platz 25 in Europa und Platz 1 in Deutschland ein. Europaweit landete Brüssel auf dem Platz 1 – hier steht der Verkehr tagesdurchschnittlich in 38,9 Prozent aller Hauptverkehrsstraßen. Zur Erinnerung: In der belgischen Hauptstadt residieren auch auch viele EU-Behörden. Auf Rang 2 und 3 in der europäischen „Stau-Hitliste 2010“ platzierten sich Warschau und London. Und obgleich wohl jeder deutsche Autofahrer in seiner Heimat schon mal über Dauerstaus geschimpft hat: Insgesamt schafften es mit München, Hamburg, Bonn, Stuttgart, Essen und Köln insgesamt nur sechs deutsche Großstädte in Europas Stau-Top 50. Dresden beispielsweise gilt mit einem Stauanteil von zehn Prozent als eher verkehrsflüssig, ebenso Leipzig mit einer Quote von 10,9 Prozent. TomTom wertet für seine Stauliste jährlich die anonymen Tempoprofile von Autos aus, die mit Navigationssystemen des holländischen Unternehmens …

Google stiftet Internet-Forschungsinstitut in Berlin

Berlin, 7.7.11: Der US-Konzern Google baut gemeinsam mit mehreren wissenschaftlichen Einrichtungen in Berlin ein „unabhängiges Forschungsinstitut für Internet und Gesellschaft“ auf. Das teilten Google und die Humboldt-Universität Berlin mit. „Am Institut soll erforscht werden, wie sich das Internet auf Gesellschaft, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft auswirkt“, hieß es in der Ankündigung. Google werde sich finanziell an der Einrichtung beteiligen. Näheres wollen die Partner am Montag bekanntgeben. Bereits im Februar hatte Google eine entsprechende Absichtserklärung abgegeben, nun ist es anscheinend endlich soweit.

Bitkom: Grenzen zwischen Beruf und Freizeit verschwimmen

Berlin. Die Grenzen zwischen Job und Privatleben verschwimmen mit der steigenden Verbreitung moderner Kommunikationsmedien immer mehr. So sind 88 Prozent der Berufstätigen auch außerhalb ihrer regulären Arbeitszeiten für Kunden, Kollegen oder Vorgesetzte per Internet oder Handy erreichbar. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM ergeben. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren gaben erst 73 der Berufstätigen an, nach Arbeitsschluss erreichbar zu sein. „Eine klare Trennung zwischen Job und Arbeit gibt es für die meisten Berufstätigen nicht mehr“, sagte BITKOM-Präsident Dieter Kempf. Mehr Infos: www.bitkom.org

Berichte: iPad 3 ab Herbst mit LTE

In der brodelnden Internet-Gerüchteküche verdichten sich die Hinweise auf die nächste Generation von Apples Tablettcomputer iPad. Demnach kommt das iPad 3 im Herbst und wird auch den HSDPA-Nachfolgestandard LTE beherrschen, der derzeit Download-Raten bis 50 Mbs unterstützt. Diverse Branchendienste stützen sich dabei teils auf undichte Stellen bei Apple-Partnern, teils auf von Hackern gestohlene Unternehmensunterlagen. Der Herbst als iPad-Termin würde insofern passen, als Apple dann auch ganz offiziell sein neues Betriebssystem iOS 5 vorstellen will, das beispielsweise einen kostenlosen SMS-Dienst zwischen Apple-Mobilgeräten, den Synchro-Dienst iCloud und ein eingebautes Twittersystem beinhalten soll.

Blizzard ändert Einsteigermodell für WoW

Blizzard folgt dem Markttrend und ändert sein Lock- und Einsteigermodell für sein Internet-Rollenspiel „World of Warcraft“ (WoW). Bisher konnte man WoW bis zu 14 Tage gratis spielen, danach war ein kostenplfichtiger Account fällig. Das neue Modell: Interessenten „können das Basisspiel ab sofort kostenfrei bis zur Charakterstufe 20 spielen“ und zwar zeitlich unbeschränkt, teilte Blizzard mit. Wie lange man mit einem Level-20-Heroen freilich in der kriegerischen WoW-Welt überlebt, sei mal dahingestellt. Mit ähnlichen Modellen experimentieren derzeit zum Beispiel Microsoft (Age of Empires Online) und Ubisoft (Siedler Online). Mehr Infos: http://www.warcraft.com/

Eine Million für Stromsparforschung

Berlin/Dresden, 14.6.11: Das Bundesforschungsministerium stellt eine Million Euro für das neue Entwicklungsprojekt „Cool Driver“ in Dresden zur Verfügung. Das teilte der Verein „Cool Silicon“ mit. Die Projektpartner – darunter die TU Dresden, X-Fab Dresden, DEMOS Dresden und PE Kesselsdorf – wollen neuartige Steuerelektroniken für Maschinen und Leuchtdioden entwickeln, die zu deutlichen Stromeinsparungen führen sollen. Mehr Infos: http://www.spitzencluster.de/

Kunst für kaltes Silizium

Dresden, 12.6.11: Ab heute können sich Kreative um den neuen Kunstpreis „Cool silicon art award“ des sächsischen Spitzencluster-Projekts „Cool Silicon“ bewerben. Der mit 10.000 Euro dortierte  Preis solle „eine Brücke zwischen Technologie und Kunst schlagen“, hieß es von den Ausrichtern. Das Genre ist nicht vorgegeben, Bewerbungen sind bis zum 14. August möglich – aber ganz IT-zünftig nur per Internet. Man darf gespannt sein, ob der künstlerische Impuls die Forschungsarbeiten beflügelt: „Cool Silicon“ hat bisher zwar einige Teilerfolge erzielt, aber ehrgeizige Projekte wie das Super-eBook-Lesegerät „Cool Reader“ mangels Machbarkeit beerdigen müssen. hw Weitere Infos: http://www.coolsilicon-art.com/

Baut Infineon im alten Qimonda-Reinraum Dresden eine Mega-Fab?

Dresden, 11.6.11: Vor wenigen Wochen hat Schnäppchenjäger Infineon bei Insolvenzverwalter Jaffé 100 Milliönchen hingeblättert und den alten Reinraum der Ex-Tochter Qimonda in Dresden gekauft. Nun pokert Infineon-Chef Bauer beim Land Sachsen um Subventionen, von denen er den Umbau zur 300-mm-Fab abhängig macht. Laut „Welt“ und „Handelsblatt“ hat er einen „hohen zweistelligen Millionenbetrag“ vor Augen.

Bitkom: Indien wird zu Hightech-Lokomotive

Berlin, 10.6.11: Wenn es um aufstrebende Hightech-Länder geht, wird meist zuerst China genannt. Doch jenseits aller Hypes um „Computer-Inder“ in Deutschland mausert sich die Volkswirtschaft auf dem fernöstlichen Subkontinent. Laut Prognosen des deutschen Branchenverbands „Bitkom“ wird der indische Markt für Hightech-Waren in diesem Jahr um 17,5, im kommenden Jahr um 14 Prozent wachsen. Allerdings sind der Nachholebedarf und die Schere zwischen Arm und Reich dort immernoch immens. http://www.bitkom.org/

USA wollen Cyberangriffe mit Militärschlägen beantworten

Washington, Juni 2011. Das Pentacon erwägt, mit Luftschlägen auf künftige Hacker-Attacken aus dem Ausland zu antworten. Begründung: Wenn Internetangreifer Stromnetze und militärische Abwehrsysteme lahmlegen, könne das ja auch zu Todesopfern führen. Im Hinterkopf hat das Militär wohl frühere Cyberangriffe aus dem Baltikum auf Russland oder aus China auf die USA

Power DVD 11: Das iPhone als Zappe

Genervt, weil Sie Videos per PC anschauen und den Komfort einer herkömmlichen Fernseh-Zappe vermissen? Denn jedes Mal aufzustehen und auf die „Space“-Taste auf der Tastatur zu kloppen, um den Film kurz anzuhalten, macht keinen Spaß. Dafür hat Cyberlink in der aktuellen 11er Version von „Power DVD“ nun Abhilfe geschaffen: Wer ein iPhone, iPad oder Android-Smartphone hat, kann diese Geräte mittels der Gratis-App „PowerDVD Remote“ in eine Fernbedienung verwandeln. So geht’s: PowerDVD 11 auf dem PC installieren, starten, App auf dem iPhone runterladen und starten, den „Passcode“ vom neuen Reiter „Gerät“ in PowerDVD eingeben und los geht es – gesteuert werden können damit sowohl DVD- wie auch Bluray-Wiedergabe. An den Kernfunktionen – nämlich der Filmwiedergabe – hat Cyberlink wenig verändert, die Wiedergabe von 3D-Filmen zum Beispiel beherrschte schon der Vorgänger PowerDVD 10. Hier fällt in der neuen Version eher negativ auf, dass das Programm jetzt die Wiedergabe von Blurays via Analog-Anschluss (VGA) auf Beamern und TFTs nun kategorisch ablehnt. Dafür kann man jetzt aber zum Beispiel Videos und Bilder von Apples Mobilgeräten auf den PC streamen, …

Deutsche Bibliotheken gehen auf Digitalkurs

  Buchentleihungen stagnieren, der Gang ins Internet soll’s richten Berlin/Dresden, 13.7.11: In der deutschen Bibliotheken-Szene ist ein – wenn auch noch langsamer – Wandel hin zur Elektronisierung im Gange: Klassische Bücher machen zwar weiter den übergroßen Teil der Ausleihstatistiken aus, aber diese Zahlen stagnieren oder gehen gar zurück. Dagegen sind die internetgestützen Formate auf dem Vormarsch – seien es nun eBuch-Verleih, Mediendigitalisierung oder die Orientierung der Leihbüchereien hin zum Anbieter von Wissensdatenbanken. Das ist ein Befund des neuen bundesweiten Vergleichstests „Bibliotheken-Index“ (BIX) des Deutschen Bibliotheksverbandes, der Dienstagnacht veröffentlicht wurde. „Deutlich wird in den Daten 2011 der Medienwandel in den Bibliotheken“, erklärte Verbandspräsidentin Monika Ziller. „Die Hälfte der Stadtbibliotheken im BIX bietet ihren Nutzern die Möglichkeit, elektronische Medien wie E-Books, Zeitschriften, Hörbücher oder Musik herunterzuladen. Bundesweit sind es gut 200 Stadtbibliotheken, die dies ermöglichen. Die Hochschulbibliotheken im BIX investieren durchschnittlich 40 % ihres Etats in elektronische Medien, der Anteil kann bei naturwissenschaftlichem Fächerprofil aber auch auf bis zu 80 % steigen.“ SLUB-Vize Bonte: „Kraftvoller Medienwandel“ Über ähnliche Phänomene berichtet die Sächsische Landes- und Universität (SLUB) Dresden: …

"Duke Nukem Forever": Der Obermotz ballert wieder

Meistverschobenes Spiel aller Zeiten nun doch erschienen Man glaubt es kaum und doch ist es wahr geworden: Der Duke ist zurück und zieht wieder ein Feuerwerk aus Alienballerei, Sprücheklopferei und Machismo ab. 15 Jahre, nachdem der großkotzige Einzelkämpfer in „Duke Nukem 3D“ Außerirdische massenhaft platt machte und damit „Doom“ & Co. die Show stahl, ist jetzt „Duke Nukem Forever“ erschienen, diesmal in echter 3D-Technik und nicht nur simulierter. Erneut gilt es, im Alleingang eine außerirdische Invasion auf der Erde zurückzuschlagen und Babes zu erlösen. Und damit alles passt, wurde der Duke in der deutschen Fassung vom „Bruce Willes“-Synchronsprecher vertont. Technisch, das muss man deutlich sagen, ist der neue Duke nur mittelmäßig, an das Niveau heutiger Spitzen-Egoshootern wie „Crysis“, „Bioshock“ oder „Call of Duty“ kommt er nicht heran: Der Spielverlauf ist ziemlich linear, die Grafikfinessen sind gerade noch okay und spieltechnische Innovationen sucht man vergebens. Und trotzdem: Der Duke hat’s – wenn man mit einer gehörigen Portion Sexismus keine Probleme hat. Denn im ganzen Spiel lümmeln leichtbekleidete Babes herum, die unseren Held notorisch anhimmeln, meist blöd …

DVD "Eraserhead": Verstörender Albtraum

  Lange nicht gesehen, aber wieder ausgegraben: „Eraserhead“ (Radiergummikopf) war 1977 David Lynchs Spielfilmpriemiere und wurde ein eineinhalbstündiger Albtraum. In klaustrophobischen Schwarzweiß-Bildern zeigt er den schüchternen Henry, der zu einem Mahl von den Nachbarn eingeladen wird, die ihm eröffnen, dass seine Freundin Mary nach einer Turbo-Schwangerschaft ein missgestaltetes Baby geboren hat. Mary und Henry ziehen zusammen, doch binnen kurzem hält es die Mutter mit dem wimmernden Wesen nicht mehr aus. Während das Baby immer bizarrere Form annimmt, halluziniert der Vater von deformierten Tanzblondinen. Letztlich verliert er im wörtlichen Sinn den Kopf, der in einer Maschine zu Radiergummis verarbeitet wird… Fans werden hier vieles begründet finden, was Lynch später in „Twin Peaks“, „Dune“ und anderswo verarbeitete – in radikaler, verstörender Frühform. Die DVD ist oft nur schwer erhältlich, kann aber auch über David Lynchs Internetseite bestellt werden. hw „Eraserhead“, Experimentalfilm, USA 1977, R.: D. Lynch http://www.davidlynch.de/head.html