Alle Artikel mit dem Schlagwort: Wutbürger

Frank Richter, der Direktor der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Foto: Heiko Weckbrodt

Behörden mitschuld am Hass der Pegidisten

Landeszentralen-Direktor Richter macht emotionale Angst-Traumata, ostdeutsche Transformation und Sturheit von Politikern mitverantwortlich für Anti-Flüchtlings-Reflexe Dresden, 31. Dezember 2014: Für die völlig aus dem Ruder gelaufene Asyldebatte und den „Pegida“-Zulauf in Dresden sind Angst-Traumata aus dem ostdeutschen Transformationsprozess, ein Versagen örtlicher Verwaltungsvertreter sowie kulturelle Missverständnisse mitverantwortlich. Das hat Frank Richter, der Direktor der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, eingeschätzt. Zugleich kündigte er neue Versuche für einen Dialog mit der – im Tenor fremdenfeindlichen – „Pegida“-Bewegung („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) an.

Wutbürger gegen Wutbürger? Pegida-Demonstration gegen Einwanderung am 1. Dezember 2014 - und links daneben die Gegendemo der "Antifa" Foto: Heiko Weckbrodt

Warum geht der Wutbürger für oder gegen Pegida & Co. auf die Straße?

Dresdner Politologe untersucht Rollenwandel des „guten Bürgers“ Dresden, 2. Dezember 2014. Was treibt den Bürger auf die Straße, um mit oder gegen „Pegida“ zu marschieren? Für oder gegen die Waldschlösschenbrücke, „Stuttgart 21“ oder dergleichen einzutreten? Was uns zu der Frage führt: Was ist eigentlich ein „guter“ Bürger und wie haben sich das Selbstbild des „politischen Bürgers“ und die gesellschaftlichen Erwartungen an selbigen vom „Tüchtigkeits“-Ideal des antiken Römers bis hin zum „Wutbürger“ unserer Zeit gewandelt? Nachgehen will diesem hochaktuellen Thema in einem Forschungsprojekt „Der gute Bürger“ nun der Politologe Prof. Hans Vorländer, der an der TU Dresden das „Zentrum für Verfassungs- und Demokratieforschung“ leitet.