Alle Artikel mit dem Schlagwort: Leipzig

Skelett eines Neandertalers (links) und eines modernen Menschen (rechts). Abb.: Ian Tattersall

Moderner Mensch kam über Nahost nach Europa

Leipziger Anthropologen datieren alte Gerippe neu Leipzig, 1. Juni 2015. Alle Europäer sind Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika, die über den Nahen Osten hierher eingewandert sind. Darauf deutet zumindest der aktuelle anthropologische Forschungsstand hin. Demnach breitete sich der moderne Mensch – mutmaßlich von der Hoffnung auf ein besseres Leben getrieben – vor etwa 40.000 bis 55.000 Jahren von Afrika aus über die Levante in Eurasien aus. Das geht aus einer Neudatierung alter Gerippe hervor, die einem Team unter Leitung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig gelungen ist.

Rekonstruierter Limes-Abschnitt im Taunus. Foto: Oliver Abels, Wikipedia. GNU-Free-Lizenz

Römischer Limes im digitalen Zeitraffer

Althistoriker setzen aufs Wikipedia-Prinzip: Uni Leipzig startet eJournal „Digital Classics Online“ Leipzig, 30. Mai 2015. Gemeinhin nimmt man an, der Untergang des weströmischen Reichs im 5. Jahrhundert habe auf Europa wie ein Reset am Computer gewirkt: Der Kontinent versank in der sogenannten „Dunklen Zeit“ und es brauchte Jahrhunderte, bis der Wissenstand der antiken Hochkulturen wieder erreicht war. Tatsächlich aber war dieser „Reset“ gar nicht so hart wie oft kolportiert: Viele Verkehrs- und militärischen Infrastrukturen der Römer wurden nämlich auch in der „Dunklen Zeit“ teils weitergenutzt. Klostergründungen orientierten sich beispielsweise an alten römischen Reichsstraßen oder auch am Limes, dem schier endlos wirkenden Grenzwall der Kaiser gegen die „Barbaren“. Solche Zusammenhänge herauszuarbeiten, ist auch Teil einer noch jungen Disziplin innerhalb der Geschichtswissenschaften, in der Computertechnologien verwendet werden, um Daten aus alten Quellen massenhaft auszuwerten und neu aufzubereiten. Diese digitalen Ansätze stehen im Mittelpunkt einer neuen elektronischen Zeitschrift „Digital Classics Online“, von der Althistoriker der Universität Leipzig nun die erste Ausgabe im Netz publiziert haben. Sie folgen damit den Prinzipien von „Open Access“ und der Wikipedia.

Berufsimpulse wirken bis ins hohe Alter

Uni Leipzig: Wer im Beruf gefordert wurde, baut als Rentner nicht so schnell ab Leipzig, 5. Mai 2015: Das berufliche Profil eines Menschen wirkt bis ins hohe Alter nach: Wer in seinem Arbeitsleben anspruchsvolle Tätigkeiten hatte, beispielsweise Strategien entwickeln, Daten analysieren, Details beachten und Konflikte lösen, der baut auch als Rentner nicht so schnell intellektuell ab. Das hat eine Studie von Dr. Francisca S. Then vom Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Uni Leipzig ergeben.

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Nur jedes 3. öffentliche Unternehmen legt Manager-Bezüge offen

Wirtschaftsforscher der Uni Leipzig mahnen nach Studie nun Transparenz-Debatte in Sachsen an Leipzig/Dresden, 27. April 2015: Die meisten öffentlichen Unternehmen in Deutschland veröffentlichen nicht, welche Gehälter sie ihren Managern zahlen – obwohl sie letztlich im Regelfall durch Steuern, Abgaben beziehungsweise Gebühren der Bürger finanziert werden. Das geht aus einer Studie von Wirtschaftswissenschaftlern der Universität Leipzig hervor. Demnach informiert kaum ein Drittel der 320 untersuchten Stadtwerke, Nahverkehrsbetriebe, kommunalen Krankenhäuser und anderen öffentlichen Betrieben öffentlich über ihre Manager-Gehälter.

Biotech-Forschung an der TU Dresden. Foto: TUD/Eckold

Biotech-Branche wächst

Erstmals über drei Milliarden Euro Umsatz / Auch neue Biotech-Startups in Sachsen Leipzig/Dresden/Köln, 24. April 2015: Die Biotech-Branche ist deutschlandweit im Aufschwung: Im Jahr 2014 kam dieser Wirtschaftssektor auf insgesamt über drei Milliarden Euro Umsatz (+6 % zum Vorjahr) und beschäftigte 17.930 Mitarbeiter (+ 5,8 %). Das hat eine Umfrage des Portals biotechnologie.de im Auftrag des Bundesforschungsministeriums ergeben, die nun auf den „Deutschen Biotechnologietagen 2015“ in Köln vorgestellt wurde. Für die sächsische Biotech-Branche deutet sich Ähnliches an.

Mit 4,4 Mio. Übernachtungen hat sich Dresden als beliebtestes Städtereiseziel 2014 außerhalb Berlins behauptet. Foto: Sylvio Dittrich, DMG

Berlin beliebtestes deutsches Städtereise-Ziel, Dresden auf Rang 7

Travel24 wertete Übernachtungs-Zahlen für 2014 aus Berlin/Dresden/Leipzig, 9. April 2015: Berlin ist mit 28,7 Millionen Übernachtungen (2014) das beliebteste Ziel für Städtereisen in Deutschland, gefolgt von München und Hamburg. Spitzenreiter in Ostdeutschland ist Dresden mit über 4,4 Millionen Übernachtungen (+7,6 % zum Vorjahr, deutschlandweit: Rang 7). Das geht aus einer Auswertung des Internet-Reiseportals „Travel24“ hervor. Rechnet man die Übernachtungen auf die Einwohnerzahl um, setzt also Touristenströme ins Verhältnis der Stadtgrößen, verschiebt sich das Bild spürbar: Dann nämlich rangieren auch kleinere Städte vorne: Baden-Baden kommt mit durchschnittlich 17 Übernachtungen je Einwohner auf Rang 1, Rostock zum Beispiel auf den fünften und Dresden mit 8 Übernachtungen pro Einwohner auf den achten Platz – direkt hinter Berlin.

Für ihre Studie über Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Krebs haben die LIFE-Forscher Bioproben von 21.500 Leipzigern genommen. Foto: Uni Leipzig

4 % haben womöglich unentdeckte Diabetes

Sachsen will für Leipziger Großforschungsprojekt an Zivilisationskrankheiten weitere 5 Millionen Euro geben Leipzig, 8. April 2015: Etwa vier Prozent der Bevölkerung könnten eine bisher noch nicht erkannte Diabetes (Zuckerkrankheit) in sich tragen. Darauf weisen erste Auswertungen von Datensätzen hin, die das Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen (LIFE) in den vergangenen sechs Jahren erhoben hat.

Ein Minenunglück regte den Gymnasiasten Willi Zschiebsch an, einen Roboter-Käfer nach dem Vorbild des Hundertfüßlers zu konstruieren. Seine Laufmaschine hat zwar nur sechs Beine, kann sich aber ähnlich gut über Hindernisse fortbewegen. Foto: Jugend forscht

Junger Sachse baut Rettungs-Roboterkäfer

„Jugend forscht“ in Leipzig: Mechanischer Krabbler soll verschüttete Bergleute versorgen Leipzig/Meißen, 28. März 2015: Jedes Jahr kommen weltweit 3000 bis 10.000 Bergleute durch Grubenunglücke ums Leben oder werden dabei verletzt. Oft genug finden Retter zwar gewundene Schächte zu eingeschlossenen Überlebenden – die dann aber häufig zu klein sind, als dass Maschinen oder Menschen durchpassen würden. Ein solches Minenunglück animierte den 18-jährigen Gymnasiasten Willi Zschiebsch dazu, nach dem Vorbild eines biologischen Hundertfüßlers mit Hilfe eines 3D-Druckers einen krabbelnden Roboter zu konstruieren, der auch über Trümmer klettern und zu Verschütteten überlebenswichtige Ausrüstung transportieren kann. Heute errang er mit seinem künstlichen Rettungs-Käfer den 1. Preis für Technik im sächsischen Landeswettbewerb „Jugend forscht“ im Leipziger BMW-Werk.

Abb.: Primacom

Primacom mit 37 % mehr Umsatz

Leipziger Kabelnetz-Betreiber wächst durch Breitband-Angebote Leipzig, 25. März 2015: Der Leipziger Kabelnetz-Betreiber „Primacon“ hat 2014 rund 131,6 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet und damit 37 % mehr als im Vorjahr. Der Vorsteuergewinn stieg laut Unternehmens-Angaben um 55,3 % auf 55,2 Millionen Euro.

Die lauten Rufe der Weißbartstummelaffen wurden von der Analysetechnik besonders gut erkannt. Foto: Ammie Kalan, MPI für evolutionäre Anthropologie

Spracherkennungs-Software zählt Affen im Dschungel

Leipzig/Illmenau, 24. März 2015: Computergestützte Lautanalysen, wie man sich so ähnlich auch von Spracherkennungs-Programmen kennt, helfen nun Affenforschern, Primaten in Dschungeln zu zählen: Mussten die Forscher bisher ganze Dschungelabschnitte ablaufen, um die Affen-Population einzeln zu registrieren, setzen sie nun Audiorekorder und eine Spezial-Software ein, um zum Beispiel Schimpansen von Weißbartstummelaffen zu unterscheiden und halbwegs zuverlässig zu schätzen, wieviele sich davon in den Büschen verstecken. Die Technik ist eine Gemeinschaftsentwicklung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie (IDMT) in Ilmenau.

Eine kampfbereite Grille. Foto: Jan Rillich, FU Berlin

Grillen kämpfen auf Punktsieg

Leipziger Forscher entdeckt stickstoff-gesteuertes Kampfrechnungs-System bei Insekten Leipzig, 17. März 2015: Grillen gelten als geborene Kämpfernaturen, in China sind organisierte Grillen-Duelle seit alters her öffentliches Spektakel, auf die mancher Zuschauer hohe Summen verwettet. Das Verblüffende daran: Oft treten sogar blinde oder verstümmelte Grillen mit größter Aggressivität gegen sichtlich stärkere Artgenossen an – und gewinnen teilweise sogar. Dabei spielt eine Art Kampf auf Punktsieg eine große Rolle: Die Kontrahenten „berechnen“ anscheinend den Saldo aus Schlägen und Drohgebärden, die sie selbst austeilen können gegen das, was sie für einsteckbar halten. Ein enzym- und stickstoffgestütztes Steuersystem befähigt selbst diese Tiere ohne höheres Nervensystem zu solchen Punkt-Rechnungen, hat jetzt ein Forscherteam um den Neurobiologen Paul Stevenson von der Universität Leipzig herausbekommen.

"Attack on Titan" von Hajime Isayama gehört in Deutschland zu den beliebtesten Manga-Taschenbüchern. Foto: Carlsen-Verlag

Mangas in Deutschland immer beliebter

Die Umsätze mit den japanischen Comics legen um 15 % zu Leipzig, 10. März 2015. In ihrem Heimatland Japan sind sie ein Riesenmarkt, aber auch in Deutschland erfreuen sich „Mangas“ inzwischen wachsender Beliebtheit: Im vergangenen Jahr wuchsen die Umsätze mit den japanischen Comics in der Bundesrepublik um 15 Prozent, seit dem Jahr 2010 legten sie sogar um 58 Prozent zu. Das hat die „Entertainment“-Sparte der „Gesellschaft für Konsumforschung“ (GfK) heute im Vorfeld der Leipziger Buchmesse (12.-15. März 2015) mitgeteilt.

Rico (Julius Nitschkoff) sitzt die Knarre locker. Foto: Rommel Film / Pandora Film / Foto: Peter Hartwig

„Als wir träumten“: Gestrandet im Nichts

Die Verfilmung des Nachwenderomans von Clemens Meyer startet morgen in den Kinos Der Film „Als wir träumten“ nach dem gleichnamigen Roman von Clemens Meyer erzählt die Geschichte von fünf Freunden im Leipzig der Nachwendezeit. Das Buch galt eigentlich als nicht verfilmbar. Regisseur Andreas Dresen („Sommer vorm Balkon“) ist dennoch ein authentischer Einblick in die Lebenswelt einer verlorenen Generation gelungen.

Müssen Magersüchtige mehr kiffen?

Mediziner aus Leipzig und den USA entdecken Heißhunger-Schalter Leipzig/New Haven. Wer eine kräftige Wampe mit sich herumträgt, mag sich oft wünschen, den immer wieder aufwallenden Heißhunger einfach ausschalten zu können – während Magersüchtigen umgekehrt ein Appetit-Knopf vielleicht auch helfen könnte. Mediziner der Uni Leipzig und der Yale University aus New Haven (USA) haben nun einen interessanten Heißhunger-Schalter im Hirn gefunden, der durch den Konsum von Haschisch beziehungsweise Cannabis umgelegt wird. Sie hoffen nun, daraus Therapieansätze zum Beispiel für Adipositas-Patienten (Fettsüchtige) ableiten zu können.