Alle Artikel mit dem Schlagwort: dezentral

Die Farminsect-Gründer Thomas Kuehn (links) und Wolfgang Westermeier in ihrer Insektenfarm mit einer Kiste voll Larven der Schwarzen Soldatenfliege. Foto: TGFS

Herren der Fliegen bekommen 8 Millionen Euro

Münchner „Farminsect“ will Proteinfutter für Tiere dezentral produzieren lassen München, 23. Oktober 2023: Wird in deutschen Tierkreisen die schwarze Fliege bald zum großen Gourmet-Trend? Die nämlich will die Münchner Insektenfirma „Farminsect“ bald massenhaft, dezentral und umweltschonend als nachhaltige Nahrungsmittel-Quelle der Zukunft produzieren. Risikokapitalisten hat das Konzept so überzeugt, dass sie dem 2020 gegründeten Unternehmen nun acht Millionen Euro als Einlage zuschießen. Das geht aus einer Mitteilung des Hightech-Gründerfonds (HTGF) hervor, der zu den Investoren gehört.

Strombetriebene Wärmepumpen - hier ein Vaillant-Modell - könnten die Heizungs-Umwelt-Bilanz von Eigenheimen verbessern. Sie sind aber auch nicht ganz billig. Foto: Vaillant

Großwärmepumpen für die Fernwärme, bidirektionale E-Autos als Groß-Akku

Dresden plant mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung in einzelnen Quartieren Modellprojekte für die Energiewende Dresden, 25. Februar 2022. Forscher und Wirtschaftspolitiker in Dresden wollen in Modell-Wohnquartieren neue komplexe Konzepte für die Energiewende erproben. Das hat im Oiger-Gespräch Robert Franke angekündigt, der in Dresden die kommunale Wirtschaftsförderung leitet. Geplant sind unter anderem Pilotprojekte mit gepufferten Schnelllade-Säulen, die Nutzung von Elektroauto-Akkus als Großspeicher und neue Fernwärmekonzepten. Dabei setzten die Initiatoren erst mal nicht auf große stadtweite Lösungen, betont Franke. „Wir planen vor allem Modellprojekte in ausgewählten Quartieren.“ Unterstützen will er solche Pilotvorhaben auch mit Geld aus seinem Innovationsfonds.

Photovoltaik-Modul-Produktion bei Solarwatt Dresden. Foto: Solarwatt

Naht eine Renaissance für die deutsche Solarindustrie?

Solarwatt-Chef Neuhaus: Deutschland kann den Anschluss jetzt wiedergewinnen Dresden, 19. März 2020. Fast eine Dekade nach der großen Solarkrise, die eine ganze Branche in der Bundesrepublik mit rund 100.000 Jobs dahinraffte, ist die Zeit reif für eine Renaissance der deutschen Photovoltaik-Industrie. Davon ist Detlef Neuhaus, Geschäftsführer von Solarwatt Dresden, überzeugt: „Wir haben jetzt ein Zeitfenster von vielleicht drei bis fünf Jahren, um den Anschluss wieder zu erlangen“, sagt er. „Dann schließt sich dieses Fenster.“

Vor allem in Südeuropa werden immer öfter auch Solarthermie-Kraftwerke gebaut, in denen das Sonnenlicht nicht in Strom gewandelt, sondern zur nutzbaren Wärmeerzeugung gesammelt wird. Hier ist ein Solazschmelzofen in Odeillo in Frankreich zu sehen. Foto: YvesC, Wikipedia, CC2.5-Lizenz

50 Millionen Euro für Dresdner Energiewende-Reallabor „City-Impuls“

Stadtwerke und TU wollen mehr Fernwärme, Solarthermie und Wärmespeicher Dresden, 18. Juli 2019. Als Beitrag zur Energiewende wollen die Dresdner ein 50 Millionen Euro teures Entwicklungsprojekt starten: Im Zuge des Projektes „Reallabor City-Impuls“ wollen sie mehr Haushalte an ihr Fernwärmenetz anschließen. Außerdem ist geplant, sechs Solarthermie-Anlagen, Hochtemperatur-Wärmepumpen sowie einen besonders großen Wasser-Langzeit-Wärmespeicher zu errichten. Das haben die Dresdner „Drewag“-Stadtwerke mitgeteilt.

Statt neue Groß-Energiespeicher (hier ein Blick in die Leitzentrale des Pumpspeicherwerks Dresden-Niederwartha) zu bauen, wollen Forscher und Energieversorger aus Ostsachsen bereits existeierende dezentrale Speicheröfen in Haushalten vernetzen, um Lastspitzen abzufangen. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsen vernetzen Privatöfen zu intelligenten Energiespeichern

Pilotprojekt SERVING als Beitrag zur Energiewende in Dresden gestartet Dresden, 25. September 2015. Um die Last-Schwankungen in den Stromnetzen abzufangen, die seit der Energiewende ein wachsendes Problem geworden sind, wollen Energieversorger und Hochschulen in Sachsen ein dezentrales computergesteuertes Energiespeicher-Netz aufbauen. Dabei sollen vor allem Speicherheizungen in ostsächsischen Privathaushalten umgerüstet und mit Datenleitungen vernetzt werden. Ein Zentralrechner beim Energieversorger ENSO kann dann Hunderte – später Tausende – von angeschlossenen Privat-Energiespeicher so steuern, dass sie ihre elektrischen Heizungen immer dann anwerfen, wenn zum Beispiel gerade zahlreiche Windkraft- und Solaranlagen viel Energie in die Netze drücken und dadurch Strom billig zu haben ist.

Die Idee beim virtuellen Kraftwerk: Ein Großteil der dezentral erzeugten Energie soll noch im Stadtteil oder in der Kommune umverteilt werden, bevor sie über Umspannwerke weitergeleitet wird. Foto: EWE

Dezentrale Mikro-Energieerzeuger vernetzen sich zu virtuellen Kraftwerken

Pilotprojekt von TU Dresden und EWE bündelt Kellerkraftwerke von Eigenheimen Dresden/Oldenburg, 12. März 2015: Statt auf neue Stromtrasse und Kraftwerke zu warten, wollen Ingenieure der TU Dresden und des Oldenburger Energieversorgers EWE unzählige dezentrale Energieerzeuger zu virtuellen Großkraftwerken vernetzen, um die Energiewende voranzutreiben. Die ersten 17 Anlagen werden mit Bundes-Unterstützung demnächst vernetzt. Das Pilotprojekt sei aber so konzipiert, dass damit letztlich sogar Zehntausende Mikro-Kraftwerke, Brennstoffzellen, Solar- und Windkraft zusammengeschaltet werden können, versicherte Jens Werner vom Projektteam der TU Dresden.

Ursprünglich woillte Prof. Christof Fetzer von der TU Dresden nur sein Haus effektiv heizen. Entstanden ist daraus ein innovatives Konzept, die Abwärme dezentraler Rechenzentren ökologischer zu nutzen. Foto: Cloud & Heat, Seedmatch

Berechnende Öfen

Dresdner „Cloud & Heat“ sammelt Geld vom Internetschwarm, um auch US-Eigenheime mit Computern zu beheizen Dresden, 15. Dezember 2014: Statt Rechenzentren aufwendig herunterzukühlen und die Abwärme unökologisch in die Luft zu pusten, heizt die junge Dresdner Firma „Cloud & Heat“ mit Hochleistungs-Computern ganze Häuser – und vernetzt sie zu virtuellen Rechenzentren. Weil das Konzept ankommt, möchten die Sachsen ihre „grünen“ Rechenwolken nun auch international anbieten, insbesondere in den USA. Das Anschubkapital für diese Expansion wollen sie teilweise online einsammeln – über die Dresdner Internetschwarm-Plattform „Seedmatch“. Mit dem Erlös könne das Unternehmen seine „vielen Ideen sehr schnell umsetzen“, betonte „Cloud&Heat-Gründer und -Chef René Marcel Schretzmann.