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Elektronikexperte warnt: Europa darf Vorlauf-Forschung nicht aus Augen verlieren

Fettweis: Mit Fokus auf schnelle Ergebnisse dackeln wir ewig Intel und Google hinterher Dresden, 2. Oktober 2013: Mit Blick auf die geplante Neuausrichtung des Mikroelektronik-Standortes Dresden hin zu „intelligenteren Chips“ und das dafür geplante Nationale Fraunhofer-Leistungszentrum mit dem Fokus „More than Moore“ hat TU-Professor Gerhard Fettweis davor gewarnt, darüber Grundlagenforschung in der Nanoelektronik zu vernachlässigen.

Dresdner Forscher basteln an Computerchips aus Nanodrähtchen

Neuer Universaltransistor soll Bremsen für Mikroelektronik lockern Dresden, 15. August 2013: Die Mikroelektronik-Industrie weltweit kämpft mit wachsenden Problemen, die inneren Strukturen ihrer Chips im selben Tempo wie bisher zu verfeinern, was aber eine wichtige Voraussetzung ist, um künftig noch bessere Computertelefone und andere Elektronik herzustellen. Das Problem: Viele Schaltungen in heutigen Chips sind nur noch wenige Atomlagen dick und in diesen winzigen Architekturen noch Störfelder und Leckströme zu kontrollieren, wird mehr und mehr zum Problem. Daher haben Dresdner Forscher nun einen Universaltransistor (Minischalter) aus extrem dünnen Silizium-Nanodrähtchen konstruiert. In der Perspektive zielen diese Forschungen auf Computerchip, die in Zukunft nachträglich auf Hardware-Ebene neu programmiert werden könnten, um – ähnlich wie die Neuronennetzwerke im menschlichen Gehirn – neue Funktionen zu lernen.

100 Millionen Euro für Dresdner Chipforscher

Budget für Dresdner Exzellenzzentrum für Elektronik fast vervierfacht Die zunächst im internationalen Vergleich eher bescheidenen Dresdner Investitionen in die Nanoelektronik-Vorlaufforschung näheren sich inzwischen der Viertelmilliarde Euro: Neben dem mit etwa 140 Millionen Euro dotierten Stromspar-Chip-Projekt „Cool Silicon“ hat vor allem der Exzellenzzuschlag für die TU Dresden der hiesigen Halbleiter-Forschung einen Schub gegeben: Das in diesem Zuge gegründete Zentrum für fortgeschrittene Elektronik Dresden (cfaed) wird demnächst ein Budget von rund 100 Millionen Euro für die nächsten Jahre akquiriert haben, wie cfaed-Koordinator Prof. Gerhard Fettweis am Rande der Dresdner Wissenschaftsnacht mitteilte. Damit hätte das Ende 2012 an der TU angedockte Forschungszentrum dann seine ursprüngliche Dotierung von 28 Millionen Euro fast vervierfacht.