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Schweden testen elektrische Energiesparfenster aus Sachsen in der Praxis

Die Installation der elektrochromen Isolierfenster in Uppsala. Foto: Chromogenics via Fraunhofer-FEP

Die Installation der elektrochromen Isolierfenster in Uppsala. Foto: Chromogenics via Fraunhofer-FEP

Bis zu 1/3 Ersparnis in Uppsala und bis zu 2/3 in Hellas erwartet

Dresden/Uppsala/Athen, 17. April 2023. Ein europäisches Konsortium hat einen neue Generation von elektrisch steuerbaren Fenstern entwickelt, die je nach Sonnenlicht und Außentemperatur durchsichtig oder dunkel werden. Im Vergleich zu herkömmlichen thermochromen Scheiben, die nur auf Wärme reagieren und sich dann abdunkeln, lässt sich die die neuen thermoelektrischen und thermochromen Fenster durch intelligente Sensor-Systeme steuern. Inzwischen haben die „Switch2Save“-Projektpartner die ersten Bürohäuser im schwedischen Uppsala sowie eine griechische Kinderklinik mit solchen Fenstern ausgestattet. Das hat das „Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik“ (FEP) Dresden mitgeteilt, das gemeinsam mit der Uni Pilsen den Abscheideprozess für die Schichten entwickelt hatte.

Als Nachrüsttechnologie konzipiert

Im kühlen Skandinavien rechnen die Partner mit etwa einem Drittel Energieerparnis in Bürohäusern, die mit den neuen Fenstertechnologien nachgerüstet werden. In Südeuropa währen sogar zwei Drittel Reduktion möglich, da dort auch die Kühlungseffekte hinzu kommen. Wenn sich diese Prognosen vewahrheiten, dann wären weltweit erhebliche Ersparnisse bei den Gebäude-Betriebskosten wie auch ökologische Entlastungen vorstellbar. Denn die Technolohgie ist so ausgelegt, dass sie nicht nur für Neubauten geeignet ist, sondern sich auch über spezialbeschichtete Folien oder Dünngläser auf bereits eingesetzten Bürofenstern aufbringen lässt. Alternativ lassen sich die Scheiben auch austauschen. „Diese Fenster können in bestehenden Gebäuden nachgerüstet werden und so die Energieeffizienz von Heizungs- und Klimaanlagen unterstützen“, betont FEP-Projektkoordinator Dr. Matthias Fahland.

Konkret handelt es sich um Schichten aus Vanadiumoxid, die die Sachsen und Böhmen mit Rolle-zu-Rolle-Anlagen auf Glas und Kunststoffe aufbringen. Die elektrochrome Schicht-Rezepte haben „Chromogenics AB“ aus Schweden und das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC entwickelt. Nun sollen sich die neuen Energiespar-Fenster an zwei Gebäude mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen in Griechenland und in Schweden bewähren. Insgesamt handelt es sich dabei um zunächst 50 Fenster und 200 Quadratmeter Glasfassaden ausgestattet werden sollen.

Autor: hw

Quelle: Fraunhofer FEP

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt