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Uni Dresden koppelt Superrechner per Wärmepumpe ans Fernwärme-Netz

Freuen sich über ihren Plan, mit zusätzlichen Wärmepumpen die Abwärme der Dresdner Supercomputer ins Fernwärmenetz einzuspeisen: Oliver Gaber vom SIB (links), Axel Cunow von Sachsenenergie und Wolfgang E. Nagel vom ZIH der TU Dresden. Foto: David Nuglisch via PM Sachsenenergie

Freuen sich über ihren Plan, mit zusätzlichen Wärmepumpen die Abwärme der Dresdner Supercomputer ins Fernwärmenetz einzuspeisen: Oliver Gaber vom SIB (links), Axel Cunow von Sachsenenergie und Wolfgang E. Nagel vom ZIH der TU Dresden. Foto: David Nuglisch via PM Sachsenenergie

Land und Energieversorger investieren fast 5 Millionen Euro nach

Dresden, 9. April 2023. Damit die TU Dresden endlich die Abwärme ihrer Superrechner sinnvoll ins städtische Fernwärme-Netz einspeisen kann, investieren der kommunale Energieversorger „Sachsenenergie“ und der Freistaat Sachsen noch einmal 4,8 Millionen Euro in den Supercomputer-Komplex im Dresdner Süden nach. Mit dem Geld wollen sie hinter dem Lehmann-Zentrum, in dem die Hochleistungs-Rechner stehen, einen Wärmepumpenkomplex errichten. Der soll ab Anfang 2025 die Computer-Abwärme soweit hochheizen, dass sie fürs Fernwärme-Netz in Dresden nutzbar wird. Dies haben die Dresdner Uni, Sachsenenergie sowie der Staatsbetrieb „Sächsisches Immobilien- und Baumanagement“ (SIB) angekündigt.

Sachsenenergie-Vorstand sieht „Schritt für die Dekarbonisierung der Stadt Dresden“

„Das Vorhaben ist ein überaus innovativer Schritt für die Dekarbonisierung der Stadt Dresden und die Wärmewende“, meint Sachsenenergie-Vorstand Axel Cunow. „Durch die Nutzung der Abwärme des Hochleistungsrechners können bis zu 24.000 Megawattstunden grüne Wärme entstehen und theoretisch 3.700 durchschnittliche Dresdner Haushalte versorgt werden.“

Rechner-Abwärme fand bisher nicht genug Abnehmer

Bisher hatte das Lehmann-Zentrum bereits umliegende Uni-Gebäude mit Wärme versorgt. Doch unterm Strich blieb immer noch viel überschüssiges Warmwasser übrig, für das es keine Abnehmer im Umfeld gab und das nicht heiß genug für das Dresdner Fernwärmenetz war. Die Techniker um Prof. Wolfgang Nagel vom „Zentrum für Informationsdienste“ (ZIH) mussten dieses Wasser daher aufwendig herunterkühlen, damit ihre Supercomputer stabil arbeiten können.

Drei Wärmepumpen geplant

Diese Verschwendung soll nun eine Ende haben: Die Projektpartner wollen drei große Wärmepumpen anschaffen, die „zukünftig das Wärmeniveau der Abwärme vom Rechenzentrum auf das Fernwärmeniveau“ anheben, wie es in der gemeinsamen Mitteilung der Projektpartner heißt. „Insbesondere in den Sommermonaten kann somit die Rückkühlung überschüssiger Abwärme vermieden und die Abwärme als Nutzwärme in das Netz eingespeist werden.“

Der SIB lässt dafür zunächst für 1,6 Millionen Euro aus den Landes-Budgets von Mitte 2023 bis Ende 2023 ein Technikbauwerk am Lehmann-Zentrum bauen. Sachsenenergie rüstet das Gebäude dann für 3,2 Millionen Euro technisch aus und setzt dafür auf Zuschüsse aus Robert Habecks (Bündnisgrüne) Wirtschafts- und Klimaministerium.

Autor: hw

Quellen: TUD, SIB, Sachsenenergie

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt