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Kaltes Plasma schließt Wunden rascher

Die Greifswalder Leibniz-Physiker setzten kaltes Plasma ein, um Wunden zu heilen. Foto: Heiko Weckbrodt

Greifswalder Leibniz-Physiker setzten kaltes Plasma ein, um Wunden zu heilen. Foto: Heiko Weckbrodt

Untersuchung: Behandlungstempo steigt, Kosten halbieren sich

Greifswald, 20. März 2023. Kaltes Plasma kann die Wunden von chronischen Zuckerkranken und anderen Patienten schneller schließen, die Behandlungskosten halbieren und viele Verbände sparen. Das haben zwei Studien ergeben, auf die der Greifswalder Kaltplasma-Geräteanbieter „Neoplas med“ hingewiesen hat.

Konzept: Strom aus Atomrümpfen und Elektronen bekämpft Erreger und stößt Regeneration an

„Neoplas med“ gründete sich 2009 aus dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) aus. Spezialisiert ist das Unternehmen auf spezielle Stifte, die einen kühlen Strom aus Argon-Atomrümpfen und Elektronen auf eine zu heilende Wunde leiten. Nach Unternehmensangaben bekämpft dieses Plasma verschiedene Erreger in der Wunde, stimuliert die Gewebe-Regeneration und fördert dabei die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der nachwachsenden Zellen.

Befund: In 6 Wochen schließen sich 59 % der Wunden

Laut den vorgelegten Studien konnte der Plasmastift der Greifswalder 59 Prozent der damit behandelten chronischen Wunden binnen sechs Wochen schließen, während sich mit klassischen Methoden in dieser Zeit nur fünf Prozent der Wunden schlossen. Weitere Befunde: Die Plasmatherapie kann dadurch die Gesamt-Behandlungskosten um 52 Prozent und den Verbrauch von Verbandsmaterial um 65 Prozent senken.

Autor: hw

Quelle: Neoplas med, Instinctif, Oiger-Archiv

Wissenschaftliche Publikationen:

  • Strohal R., Dietrich S., Mittlböck M., Hämmerle G.: „Chronic wounds treated with cold atmospheric plasmajet versus best practice wound dressings: a multicenter, randomized, non-inferiority trial“, in: „Sci Rep“ 2022
  • Witte J. u.a.: „Gesundheitsökonomische Aspekte der Kaltplasmatherapie“, in: „Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement“ 2022
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt