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Sachsen sucht in Indien nach Talenten

Regenerationswürmer unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

Foto: Heiko Weckbrodt

Kampagne #HalloIndia soll Technologen und Ingenieure aus Südasien nach Dresden locken

Dresden, 3. Februar 2023. Damit mehr Inder nach Sachsen kommen, um hier in Technologiefirmen zu arbeiten, hat die Dresdner TU-Ausgründung „Intap network“ das Fachkräfte-Akquiseprojekt „#HalloIndia – Grab your German job!“ gestartet.

Werbung auf indischen Job-Portalen

Die Netzwerker wollen dabei beispielsweise offene Stellen sächsischer Tech-Firmen auf einem Internetportal, auf Jobplattformen indischer Unis und in den sogenannten sozialen Medien veröffentlichen. „Ferner werden indische Bewerber und Dresdner Unternehmen in bürokratischen Fragen rund um den Arbeitsbeginn betreut“, kündigt Intap an.

Werbevideo zur
Kampagne von Intap:

Agentur-Chef: Projekt kann Fachkräftelücke verringern

Rückhalt bekommt das Netzwerk-Unternehmen von der Fachkräfteallianz Dresden und der Arbeitsagentur: „Das HalloIndia-Projekt wird perspektivisch einen substantiellen Beitrag zur Linderung der demografischen Entwicklung im Freistaat leisten und im Technologiesektor die Fachkräftelücke verringern“, meint der Dresdner Arbeitsagenturchef Jan Pratzka. „Die Talente an den indischen Universitäten und in der Industrie sind unbestreitbar, und wir wollen den Zugang zu diesen Talenten für Technologieunternehmen so einfach wie möglich machen.“

Jan Pratzka. Foto: hw

Jan Pratzka. Foto: hw

Das Netzwerk soll künftigen Absolventen und Fachkräften aus Indien bei der Suche nach Praktika und Arbeitsmöglichkeiten helfen, um Karrieren in Deutschland und Sachsen zu starten, hieß es von Intap. Die Schwerpunkte sollen auf Talenten in den Sektoren Technologie, Ingenieurwesen und Wirtschaft liegen.

Landesregierung will besonders in Indien und Usbekistan nach Talenten angeln

Aber auch die Landesregierung sieht gute Chancen für Sachsen, bei der Talentesuche in Indien fündig zu werden. So hat Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) jüngst angekündigt, der Freistaat werde besonders in Indien und Usbekistan um Nachwuchs-Akademiker werben – sowohl für die Forschung wie auch die Wirtschaft in Sachsen.

64.000 Fachkräfte fehlen in Sachsen

Laut dem Fachkräfte-Monitor der sächsischen Industrie- und Handelskammern fehlen im Freistaat derzeit rund 64.000 Fachleute. So gab es hier beispielsweise rund 2400 Ingenieure und 9000 andere Akademiker zu wenig, um alle gemeldeten offenen Stellen zu besetzen. Geschrumpft ist allerdings die Informatiker-Lücke – rein statistisch fehlen in diesem Teilsektor derzeit nur rund 150 Fachkräfte. Aktuelle Statistiken darüber, wieviele Inder bereits in Sachsen in welchen Sektoren arbeiten, liegen nicht vor. Laut „Statista“ lebten im Jahr 2021 aber 6285 Inder im Freistaat.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Intap, Fachkräfteallianz Dresden, IHK-Fachkräftemonitor, Statista

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt