Elektrotechnik-Schule in Dresden schafft für 150.000 Euro kollaborative Roboter für die Mechatroniker-Ausbildung an
Dresden, 10. Januar 2023. Um den Fachkräftemangel im sächsischen Mittelstand zu lindern und aus Oberschülern Top-Spezialisten für Automatisierung zu machen, hat das Berufsschulzentrum für Elektrotechnik Dresden (BSZET) für rund 150.000 Euro zwei moderne Roboter-Ausbildungsplätze angeschafft. Hier sollen sie unter anderem üben, auch ohne Spezial-Programmierkenntnisse kollaborative Roboter („Kobots“) für wechselnde Aufgaben in ihren künftigen Betrieben anzulernen. Das geht aus Mitteilungen des sächsischen Kultusministeriums und der Berufsschule hervor.
Hilfe von Wandelbots, Geld kam von Stadt und Land
Für die Anschaffung und Installation hatte das Land rund 95.000 Euro beigesteuert, die Dresdner Wirtschaftsförderung etwa 54.000 Euro zugeschossen. Hilfe bekam die ehemalige Ingenieurschule am Strehlener Platz dabei vom Dresdner Unternehmen „Wandelbots“, das intuitiv anlernbare Robotertechnik zum Selbstkostenpreis organisiert und installiert hat.
Für viele kleine Betriebe ist Fachkräftemangel inzwischen existenziell
„Für viele kleine und mittelständische Unternehmen ist der Fachkräftemangel inzwischen zu einer existenziellen Frage geworden“, erklärte Wandelbots-Chef Christian Piechnick. Manch kleine Fabrik Fabrik könne eigentlich passende Aufträge nicht annehmen, weil Schweißer, Staplerfahrer und andere Arbeiter fehlen. Durch Automatisierung und Robotereinsatz könnten inzwischen auch kleinere Unternehmen einen Teil dieses Problem lösen. Die nun in der Berufsschule installierte Roboterausbildungsplatz mit der intuitiven Anlerntechnologie von Wandelbots könne jungen Elektrotechnikern helfen, solche Lösungen wie Blaupausen in die sächsische Wirtschaft zu tragen. „Damit wollen wir der Region, in der unser Unternehmen gewachsen ist, auch etwas zurückgeben“, betonte Piechnick.
BSZET-Leiter Petschke erhofft sich praxisnahen Hightech-Unterricht
Das sieht BSZET-Leiter Bernd Petschke ähnlich: „Die Erfindung von Wandelbots bietet der Schule einen hohen Mehrwert und erlaubt einen praxisnahen und zeitgemäßen Unterricht“, erklärte er. Und auch die Bildungspolitiker versprechen sich viel von solchem Hightech-orientiertem Unterricht: „Hier zeigt sich, wie sich berufliche Bildung weiterentwickelt“, lobte Dresdens Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (CDU). „So bringen wir das Robotik-Know-How in die produzierenden sächsischen Betriebe und vergrößern den Talentpool für sächsische Automatisierungsunternehmen“, argumentierte Kultusminister Christian Piwarz (CDU).
Kollaborative Roboter im Fokus
Konkret können die angehenden Mechatroniker, Elektrotechniker und andere Berufsschüler an den neuen Robotik-Stationen mit Kobots der Firma „Universal Robots“ praktische Anwendungsszenarien auch in Kleinfabriken zu schaffen, die sich keine riesigen Industrieroboter anschaffen wollen. Dabei können sie unter anderem Anlernstifte von Wandelbots Dresden verwenden. Durch Wechsel-Aufsätze lassen die sich nutzen, um Robotern zum Beispiel bestimmte Sortier-, Fräs-, oder Fügeaufgaben vorzumachen, damit sie diese Arbeitsschritte dann selbst erledigen können.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Vor-Ort-Besuch im BSZET, Wifö Dresden, Kultusministerium, Wandelbots, Oiger-Archiv
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