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Vernetztes Fahren auf der königlichen Straße

VW zeigt auf der Connect ec 2019 in Dresden auch diesen Golf als Technologieträger fürs autonome Fahren. Foto (bearbeitet/freigestellt): Heiko Weckbrodt

Golf als Technologieträger fürs autonome Fahren. Foto (bearbeitet/freigestellt): Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsminister Dulig gibt Teststrecke für autonomes Fahren auf der B 170 zwischen Bannewitz und Dresden frei

Bannewitz/Dresden, 23. September 2022. Damit Verkehrsingenieure, Autobauer und andere Akteure sowohl auf Landstraßen wie auch in Großstädten das vernetzte und autonome Fahren der Zukunft erproben können, ist auf der Bundesstraße 170 zwischen Bannewitz und Dresden eine „Test- und Pilot strecke für Intelligente Verkehrssysteme und automatisiertes Fahren“ entstanden. Darauf hat das sächsische Wirtschaftsministerium aufmerksam gemacht.

Minister hofft auf Beitrag zum Klimaschutz

„Hier auf diesem Abschnitt können Autoindustrie, Forschung und Straßenbauverwaltung zukunftsträchtige Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Verkehrstechnik testen“, betonte der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). „Dies ist ein erster wichtiger Meilenstein, der zeigt, wie Digitalisierung auch Mobilität verbessern kann und durch die Optimierung von Verkehrsabläufen auch einen Beitrag zum Klimaschutz leistet.“

Steuertechnik und Sensoren entlang der Strecke installiert

Im Zuge des Ausbaus der ehemals königlich-sächsischen Staatsstraße haben Arbeiter und Techniker entlang der B 170 zwischen Bannewitz und dem „Digitalen Testfeld Dresden“ intelligente Verkehrssysteme installiert. So brachten sie an Ampeln Straßenrand-Einheiten („Roadside Units“) an, die Verkehrsmeldungen und -warnungen sowie Umleitungsratschläge bei Staus in entsprechend ausgestattete Autos hineinsenden, aber auch die Vernetzung der Kraftfahrzeuge untereinander unterstützen. Geplant sind auch Ampelphasenassistenz-Systeme, die unter anderem ab 2023 eine „Grüne Welle“ von der Kreuzung der B 170 mit der Stuttgarter Straße bei Dresden-Kaitz über die Autobahnanschlussstelle zur A 17 bis zur Kreuzung der B 170 mit der S 191 ermöglichen sollen. Als nächstes will das Land noch eine neue Verkehrszentrale einrichten. Sie soll Verkehrsdaten über verschiedene Sensoren und andere Quellen in Echtzeit erfassen, fusionieren und analysieren, um den Verkehr ringsum möglichst flüssig zu halten – wobei sie zum Beispiel öffentliche Busse bevorzugen soll.

Saena-Video über
"Intelligente Verkehrssysteme"
in Sachsen (IVS):

„Neben dem konventionellen Verkehrsmanagement sollen Technologien für die Infrastruktur als auch Systeme für Verkehrsteilnehmer integriert werden, die am Markt erhältlich sind oder kurz vor der Markteinführung stehen“, heißt es in einer ministeriellen Ankündigung. „Wesentliche Ziele sind dabei die Unterstützung vernetzten Fahrens sowie die Erschließung der Potentiale neuer Technologien im Bereich Verkehrsmanagement für alle Verkehrsteilnehmer.“

Seit 2016 gibt es ein „Digitales Testfeld“ in Dresden

Tests mit – zumindest teilweise – autonom fahrenden Vehikeln sind in Dresden bereits seit 2016 auf Straßen möglich, die das Bundesverkehrsministerium als „Digitales Testfeld“ eingestuft hat. Dazu gehören Teile der Löbtauer Straße, der Teplitzer Straße, der Stübelallee sowie der Bergstraße, die zur B 170 gehört und sich an die neue außerstädtische Teststrecke anschließt. Eine Karte der Sächsischen Energieagentur Saena zeigt hier im Netz die bisher ausgerüsteten Abschnitte. An diesen Dresdner Teststrecken sind bereits „Road Side Units“ (RSU), spezielle Sensoren, Kameras, 5G-Funkstationen sowie weitere Infrastruktur-Technik fürs vernetzte Fahren installiert.

Quelle: SMWA, Saena

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt