Fraunhofer mit neuem Prototypen für mobile Desinfektionsroboter
Dresden, 17. Dezember 2021. Unsichbareres Ultraviolett-Licht der Wellenlängen zwischen 200 bis 280 Nanometern – der sogenannte „UVC“-Bereich – tötet am besten Corona-Viren und anderer Erreger ab. Solche UVC-Quellen eignen sich daher besonders für den Einsatz in Robotern, die vollautomatisch Krankenhäuser und andere Gebäude entcoronisieren sollen. Das hat das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) im Zuge des Fraunhofer-Verbundprojektes „Mobile Desinfektion“ (MobDi) herausgefunden. Dies geht aus einer FEP-Mitteilung hervor, die das Institut nun veröffentlicht hat.
Auch Kombination aus UV, Plasma und Sauger denkbar
Demnach können zwar auch Trockendampfsauger oder kalte Plasmastrahlen viele Viren und Bakterien eliminieren. Aber nur mit den UVC-Leuchtdioden erreichten die Forschenden eine Abtötungsrate von 99,999 Prozent. Denkbar sei aber auch, künftige Krankenhaus-Roboter sowohl mit UVC-LEDs wie auch Plasma-Quellen und Trockendampfsaugern auszustatten. Dann könnten sie die Experimentaldaten nutzen, um je nach der Situation im konkreten Zimmer selbst zu entscheiden, welche Waffen sie gegen Corona-Viren, multiresistente Keime oder andere Erreger kombinieren wollen.
Fraunhofer hat Roboter nun Klinkenbürsten beigebracht
Die Forschungsergebnisse kommen allerdings reichlich spät: In Skandinavien, in Vietnam und anderen Ländern, ja selbst in Deutschland sind längst mobile Desinfektionsroboter im Einsatz. „Mit durchschnittlich 5 km/h flitzen Desinfektionsroboter heute durch Fabrikhallen und Bürogebäude oder sorgen in Hotels, Pflege- und Klinikstationen für blitzblanke, keimfreie Sicherheit“, heißt es in einer Übersicht des TÜV Süd.
Auch Fraunhofer selbst hatte bereits im Oktober 2020 den „mobilen Reinigungs- und Desinfektionsroboter DeKonBot“ vorgestellt. Das war jedoch nur ein Protoptyp aus dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA). Im November 2021 präsentierte das IPA den Prototypen „DeKonBot 2“, der auch mit Bürsten Klinken abschrubben kann. Die thüringische Roboterfirma „Metralabs“ aus Ilmenau will den Roboter ab 2022 in die Serienproduktion überführen.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: FEP, FHG, TÜV Süd, Oiger-Archiv
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