300 Sensoren und Künstliche Intelligenz in Dresden im Einsatz
Dresden/Langenfeld, 19. Juli 2022. Um sich zusammenrottende Hitzespitzen im Stadtgebiet künftig besser zu erkennen und voraussagen zu können, setzen Dresden und das rheinländische Langenfeld auf Künstliche Intelligenz (KI) und massiven Sensoren-Einsatz. Allein in der sächsischen Landeshauptstadt werden Spezialisten rund 300 Sensoren in der Stadt installieren und sie zu einer „KI-basierten Informationsplattform für die Lokalisierung und Simulation von Hitzeinseln für eine innovative Stadt- und Verkehrsplanung“ (KLIPS) vernetzen. Das hat die sächsische Landeshauptstadt angekündigt, die sich damit an einem bundesfinanzierten Projekt beteiligt.
Umweltamt sieht Herausforderungen durch Klimawandel und „enorme Bautätigkeit“
Das Projekt zielt vor allem darauf, praktische Antworten auf den Klimawandel im urbanen Raum zu finden: Wie kann die Kommune operativ auf Hitzeinseln reagieren? Lassen sich notorisch heiße Punkte in der Stadt aber auch durch Baumpflanzungen, Umbauten und Verkehrsreglungen langfristig abkühlen? „Die Stadt Dresden steht durch den Klimawandel auf der einen und die enorme Bautätigkeit auf der anderen Seite vor einer großen Herausforderung, mit den steigenden Temperaturen umzugehen“, betonte . Damit unsere Stadt auch zukünftig attraktiv und lebenswert bleibt, wollen wir mit Hilfe der zu entwickelnden Werkzeuge unsere Tätigkeit zielgerichteter steuern.“
Ökologen weisen schon lange auf hitzemindernde Wirkung von Stadtgrün hin
Bereits in der Vergangenheit hatten die TU-Meteorologen in Dresden und das Dresdner Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in eigenen Studien darauf hingewiesen, dass sich durch stärker begrünte Zonen in einer Stadt lokale Temperaturspritzen um mehrere Grad senken lassen. Und das Ergo-Umweltinstitut hatte auch schon vor den Folgeeffekten von sublokalen Wärmestaus gewarnt: „Hitzeinseln können für besonders gefährdete Teile der Bevölkerung zu gesundheitlichen Problemen führen und durch aufgeplatzte Asphaltdecken und verzogene Gleise außerdem hohe Schäden und Kosten an der Infrastruktur verursachen.“
2,3 Millionen Euro vom Bund
Das Bundesverkehrsministerium fördert nun das Projekt „KLIPS“ mit rund 2,3 Millionen Euro. Konsortialführer ist die Software AG aus Darmstadt. Außerdem beteiligen sich als Praxisstädte eben Dresden und Langenfeld, das Ergo-Umweltinstitut und das IÖR Dresden, das „Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt“ (DLR), das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut, das Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof, die Pikobytes GmbH Dresden, die Terrestris GmbH Bonn und die Meggsimum aus Mutterstadt.
Quellen: LHD, Oiger-Archiv, Ergo-Umweltinstitut
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.