Wirtschaftsförderung sieht noch großes Potenzial
Dresden, 18. Juli 2022. Angesichts des Trends hin zum Radeln hat die sächsische Fahrradwirtschaft noch erhebliche Wachstumschancen. Das die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) eingeschätzt. Die Branche entwickele sich dynamisch und habe „vor allem durch den aktuellen Mobilitätswandel großes Potenzial“, betonte WFS-Chef Thomas Horn während der internationalen Fahrradmesse „Eurobike“ in Frankfurt am Main.
Auch als Ziel für radelnde Urlauber interessant
Dabei verwies Horn sowohl auf die ökonomische wie auch auf die touristische Perspektive auf das Fahrradland im Osten der Republik: „In Sachsen haben wir viele innovative Unternehmen, die mit ihren Produkten und Projekten die Trends der Branche, wie E-Bikes und Lastenräder aufgreifen“, sagte der WFS-Chef. „Auch als Urlaubsziel überzeugt Sachsen mit spannenden Tourismusangeboten für Bike-Begeisterte.“
An der Radbranche hängen rund 10.000 Jobs
In Sachsen sind laut Angaben der Wirtschaftsförderung schätzungsweise 10.000 Menschen in über 300 Unternehmen direkt in der Fahrradbranche beschäftigt, die rund 1,5 Milliarden Euro Umsatz mit Bezug zur Fahrradwirtschaft generieren. Sie formen eine komplette Wertschöpfungskette von der Komponenten-Entwicklung bis hin zur Zweiradtouristik.
Während „Diamant“ als Leuchtturm für die industrielle Fahrrad-Fertigung steht, haben sich in den vergangenen drei Dekaden im Freistaat auch allerlei Manufakturen wie etwa Veloheld, Light-Wolf oder Rotor Bike angesiedelt, die auf Kleinserien und Unikate individueller und besonders hochwertiger Gravelbikes, Rennräder und Mountainbikes spezialisiert sind. Große Fahrrad-Onlineplattformen wie Bike24 sind ebenso in Sachsen zu Hause.
Besondere Kompetenzen im Leichtbau und E-Technik
Besondere Stärken hat die hiesige Fahrradwirtschaft vor allem im Leichtbau und im Einsatz neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse bei der Materialauswahl und Konstruktion. Beispiele dafür sind die prämierten Lenker, Sättel und Laufräder aus Hightech-Manufakturen wie Black East. Die Sachsen punkten außerdem mit ihren besonderen Kompetenzen in der Elektronik und Elektrotechnik: Unternehmen wie Pendix und Binova bauen Nachrüstsätze, die klassische Drahtesel in Elektrobikes verwandeln. Andere haben sich auf die Leistungsdiagnostik fokussiert. So verlassen sich „Tour de France“-Fahrer gerne auf die handgefertigten „Powermeter“ von „Power2Max“ aus Waldhufen. Organisiert haben sich die Akteure der sächsischen Fahrradwirtschaft im Verband „Cycling Saxony“. Ihre Vision: Sie wollen das Fahrradland Sachsen zu einem der weltweit wichtigsten Fahrradwirtschaftsstandorte weiterentwickeln und Wertschöpfung aus Fernost zurückholen.
Zu den sächsischen Ausstellern auf der „Eurobike“ gehörten unter anderen Campeleon aus Radeberg, Cycling Saxony aus Dresden, die Dashfactory aus Leipzig, Leicke und Sachsenrad aus Leipzig, Mitras Composites Systems aus Radeburg sowie die „Viadukt postal engineering“ aus Dresden.
Quellen: WFS, Oiger-Archiv
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