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Künstliche Nasen erschnüffeln Nierenschäden in der Spucke

Dr. Maria Rita Ortega Vega. Foto: AC I/TUD

Dr. Maria Rita Ortega Vega. Foto: AC I/TUD

Humboldt-Stipendiatin Vega aus Brasilien arbeitet an der TU Dresden an neuartigen Biosensoren

Dresden, 4. Februar 2022. Die brasilianische Materialwissenschaftlerin Dr. Maria Rita Ortega Vega will in Dresden neue Biosensoren entwickeln, die in Speichelproben von Menschen mögliche Nierenschäden elektrochemisch erkennen. Das hat die Technische Universität Dresden mitgeteilt, an der Vega für die nächsten zwei Jahre als Humboldt-Stipendiatin tätig sein wird.

Nanostrukturierte Metalle als Basis

Ihr Gastgeber ist dabei der Chemieprofessor Stefan Kaskel, der bereits seit längerem an neuen Akku-Werkstoffen und anderen porösen Materialien mit großer Wirkoberfläche arbeitet. Diese nanostrukturierten Metallstrukturen will Vega nun für den Bau elektrochemischer Sensoren einsetzen, die im menschlichen Speichel rasch Harnstoff entdecken können – was dann auf Fehlfunktionen der Niere hindeutet. Solche Sensoren wären beispielsweise für eine einfache Früherkennung von Nierenschäden nützlich, aber auch, um Therapieerfolge zu messen.

„Das Vorhandensein und die Menge von Harnstoff im Speichel kann ein Indikator für Nierenprobleme sein“, erklärte die Wissenschaftlerin. „Mit einem derartigen Sensor können Patienten und Ärzte schnell und ohne Blutuntersuchung verlässliche Ergebnisse erhalten. Bei Patienten, die sich bereits im chronischen Stadium der Krankheit befinden, kann diese Technologie helfen, die Leistung des Dialyseprozesses zu bewerten.“

Autor: hw

Quellen: TUD, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt