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Topas baut Innovationszentrum in Dresden auf

Mechatroniker Stefan Gutsche prüft in der Fabrik von Topas Dresden die Steuerung für eine Filter-Neutralisierungskammer

Das Archivfoto zeigt Mechatroniker Stefan Gutsche, wie er in der Topas-Fabrik in Dresden die Steuerung für eine Filter-Neutralisierungskammer kontrolliert. Foto: Heiko Weckbrodt

Unternehmen ist auf Prüftechnik und Aerosolgeneratoren spezialisiert

Dresden, 4. Februar 2021. Weil Prüf- und Aerosoltechnik aus Dresden in der Mikroelektronik, Fahrzeugbau, Medizintechnik und weiteren Branchen gefragt ist, hat das Messtechnik-Unternehmen „Topas“ für eine halbe Million Euro ein neues „Technical Innovation Centre“ (TIC) in Dresden-Reick auf- und ausgebaut. Die Topas-Ingenieure und Ingenieurinnen wollen dort neue Messtechnik, Vernebler und andere Geräte weiterentwickeln.

Raum gewonnen, um Schlüsselanlagen weiterzuentwickeln

„Wir fertigen kundenspezifische Prüfanlagen für viele Bereiche, die in der Regel sehr schnell nach Fertigstellung unser Haus verlassen und beim Kunden installiert werden“, erklärt Dinah Jonas, die bei Topas für Verkauf und Vermarktung zuständig ist. „Damit können wir diese Prüfsysteme weiteren interessierten Kunden nicht zeigen und auch selber nicht weiter daran im Sinne von Verbesserungen arbeiten und forschen. Im TIC ist jetzt ausreichend Platz, um verschiedene Schlüsselanlagen zu platzieren und dort an Weiterentwicklungen und Verbesserungen zu arbeiten, Software-Entwicklungen auszuprobieren oder die Anlagen Kunden zu zeigen.“

Messtechnik von Topas Dresden ist weltweit gefragt. Foto: Heiko Weckbrodt

Messtechnik von Topas Dresden ist weltweit gefragt. Foto: Heiko Weckbrodt

Das TIC ist im alten Firmengebäude von Topas entstanden, gleich daneben hat das Unternehmen inzwischen einen Neubau errichtet. Die Entwicklungsabteilung ist ins TIC gezogen und bekommt dort auch neue Prüflabore zur Verfügung gestellt.

TU-Ausgründung auf Wachstumskurs

Nach seiner Promotion an der TU Dresden hatte der Ingenieur Andreas Rudolph „Topas“ 1991 in Dresden-Striesen gegründet. Das Unternehmen spezialisierte sich zunächst auf lasergestützte Partikel-Zählsysteme, wie sie beispielsweise zur Kontrolle von Reinräumen in Chipfabriken gebraucht werden. Eines der ersten Produkte war ein Aerosol-Spektrometer. Seitdem hat das Unternehmen sein Sortiment stetig erweitert, Topas entwickelte unter anderem Prüfstände für Industriefilter. Wegen der wachsenden Nachfrage aus immer mehr Branchen wuchs Topas und zog 2007 in eine ehemalige Schmiedehalle in Reick. 2018/19 entstand daneben an der Gasanstaltstraße ein Fabrikneubau für rund vier Millionen Euro. Ein Jahr später übernahm die Ingenieurin Claudia Jahn-Wolf die Geschäftsführung. In den 30 Jahren seit der Gründung ist das Unternehmen auf mittlerweile knapp 100 Mitarbeiter gewachsen. Topas gilt längst als einer der Marktführer in seinem speziellen Techniksegment.

Vor allem seit Corona steigt auch die Nachfrage für Maskenfiltermaterialien. Foto: Topas Dresden

Vor allem seit Corona steigt auch die Nachfrage für Maskenfiltermaterialien. Foto: Topas Dresden

Neue Aufgaben durch Corona

Neue Herausforderungen und Aufträge brachte 2020 auch Corona: Topas forschte gemeinsam mit mehreren Unikliniken an Technologien, die bei der Eindämmung und Analyse der Pandemie helfen sollten. Der Uniklinik Münster zum Beispiel half die Spezialtechnik aus Dresden dabei zu ermitteln, wie effektiv elektrostatische Partikelabscheider wirken. Gemeinsam mit der Uniklinik Dresden experimentierte das Team mit Referenzaerosolen aus künstlichem Speichel. Den Zahnmedizinern der Uniklinik Aachen lieferten die Sachsen Aerosolmessgeräte und Verdünnungssysteme. Außerdem baute Topas Messtechnik, die die Leistung von Maskenfiltermaterialien ermitteln kann.

Autor: hw

Quellen: Topas, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt