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Chemiker Yu Han kommt aus Arabien an die TU Dresden

Prof. Yu Han. Foto: Kaust

Prof. Yu Han. Foto: Kaust

Elektronenmikroskop-Experte will gemeinsam mit Prof. Kaskel an intelligenten Materialien forschen

Dresden, 8. Januar 2022. Der Chemieprofessor und Elektronenmikroskop-Experte Yu Han kommt in diesem Jahr von der saudiarabischen „King Abdullah University of Science and Technology“ (Kaust) vorübergehend an die TU Dresden, um in Sachsen gemeinsam mit dem Chemiker Prof. Stefan Kaskel an neuartigen intelligenten Materialien zu forschen. Das geht aus einer Mitteilung der TU Dresden hervor. Dies ist Teil des Humboldt-Forschungspreis, den Yu Han auf Kaskels Empfehlung hin bekommen hat.

Metallorganische Gerüste für Wasserstoffspeicher und Katalysatoren

Im Fokus der gemeinsamem Forschung stehen biegsame „metallorganische Gerüstverbindungen“, englisch „Metal-Organic Frameworks (MOFs) genannt. Dabei handelt es sich um Verbindungen aus organischen Materialien und Metallen, die besonders porös sind und die besondere viele von außen eindringende Moleküle aufnehmen können. Eingesetzt werden solche MOFs zum Beispiel als Wasserstoff-Zwischenspeicher, als Katalysatoren und in Sensoren. Die Professoren Yu Han und Stefan Kaskel arbeiten nun an einer neuen MOF-Variante, die flexibel und schaltbar ist. Daraus lassen sich dann womöglich Hightech-Werkstoffe entwickeln, die sich an unterschiedliche Aufgaben und Umweltbedingungen flexibel anpassen können.

Prof. Stefan Kaskel. Foto: Fraunhofer IWS

Prof. Stefan Kaskel. Foto: Fraunhofer IWS

Dabei gilt Stefan Kaskel als molekulare Designer, der sich auch immer wieder mit neuen Materialkonzepten für Elektroauto-Batterien hervorgetan hat. Er ist auch am Fraunhofer-Werkstoffinstitut IWS in Dresden tätig. Yu Han hingegen ist eher der Analytiker, der sich mit besonders hochauflösenden Elektronenmikroskopen auskennt.

Elektronenmikroskopie an der Kaust in Saudi-Arabien verbessert

„Ich bin stolz darauf, dass die von uns an der Kaust entwickelte Technologie der Ultra-Niedrigdosis-Elektronenmikroskopie international immer größere Bedeutung erlangt hat“, kommentierte Yun Han seine Auszeichnung mit dem Humboldt-Forschungspreis und die Aussicht auf die Gastforschung in Dresden. „Die Auszeichnung ist eine Anerkennung für meine Forschungsaktivitäten an der KAUST, die unser Team ermutigen wird, sich noch stärker zu engagieren.“ Kaskel ergänzte: „Wir sind stolz darauf, eine hochkarätige Kooperation auf dem Gebiet funktioneller poröser Materialien mit einem herausragenden Experten auf dem Gebiet der hochauflösenden Elektronenmikroskopie strahlungsempfindlicher Materialien zu initiieren.“

Quelle: TUD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt