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8 Millionen für Forschung an Knochenkrebs

Knochenmetastasen in einer eingefärbten Röntgen-Aufnahme. Abb.: Annett Ludewig für das Bonelab Dresden,

Knochenmetastasen in einer eingefärbten Röntgen-Aufnahme. Abb.: Annett Ludewig für das Bonelab Dresden,

Konsortium unter Leitung der Uniklinik Dresden untersucht Entstehung und Behandlung von Knochen-Metastasen

Dresden, 22. Dezember 2021. Damit sie weiter die Entstehung und Behandlung von Knochen-Metastasen erforschen können, bekommen die Männer und Frauen vom Verbund „µBone“ noch einmal acht Millionen Euro von der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ (DFG). Das hat das federführende Uniklinikum Dresden mitgeteilt.

Entsteht oft als „Zweitkrebs“ bei Brust- oder Prostatakrebs

Knochenmetastasen sind oft eine Begleit- oder Folgeerscheinung von anderen Tumoren – insbesondere von Brustkrebs bei Frauen und Prostata-Karzinomen bei Männern. Beide Krebsarten sind inzwischen zwar mit guten Erfolgsquoten heilbar. Gerade im fortgeschrittenen Stadium ziehen aber eben in 80 Prozent der Fälle eine unsichtbare Gefahr in den Knochen nach sich. Im weiteren Verlauf können sie zu pathologischen Frakturen, starken Schmerzen, Lähmungen und einer eingeschränkten Beweglichkeit mit der Folge einer schlechten Überlebenschance betroffener Patienten führen. Knochen-Metastasen sind teils aber auch die Folge des sogenanten „multiplen Myeloms“– einer krankhafte Veränderung von Plasmazellen im Knochenmark.

Das „µBone“-Konsortium unter Leitung des Dresdner Uniklinik-Professors Professor Lorenz Hofbauer sucht bereits seit 2018 nach Wegen, solche Knochen-Krebszellen früh zu erkennen und den Ausbreitungsprozess möglichst ganz zu unterbinden. Die nun freigegebenen Geldern finanzieren nun vertiefende Studien. Beteiligt sind am Vorhaben „Kolonisierung und Interaktionen von Tumorzellen innerhalb der Knochenmikroumgebung“ (µBone) Forschende aus der Medizin, Biologie, Biochemie, Biotechnologie und Biomaterialforschung von den Unis Hamburg, Heidelberg, Erlangen, Mannheim, Bonn, Würzburg, Leipzig, München, Regensburg sowie Frankfurt am Main.

Acht Teilprojekte in Dresden

Konkret nach Dresden werden 3,9 Millionen Euro in dieser zweiten Förderphase fließen. Die Felder sollen hier in folgende Projekte unterstützen:

  • M Rauner & B Busse, Bone Lab Dresden & Zentrum für Experimentelle Medizin, Hamburg: Role of osteocyte steatosis as underlying mechanisms of the impaired osteocyte network due to bone metastasis
  • S Conrad & L Hofbauer, BoneLab Dresden & Zentrum für Gesundes Altern: Role of extracellular vesicles and their miRNA cargo in prostate cancer
  • A Dubrovska, M Krause & A Linge, OncoRay: Radioresistant prostate cancer stem-like cell populations with bone metastasis-initiating properties
  • T Rachner & A Göbel, BoneLab Dresden: Role of Dickkopf-1 as a mediator of inflammation in osteotropic cancers
  • R Jessberger, Institut für Physiologische Chemie: Control of Tumor Cell – Bone Metastasis by Regulation of F-Actin Dynamics
  • H Weidner & M Merz, Bone Lab Dresden & Klinik und Poliklinik für Hämatologie, Zelltherapie und Hämostaseologie, Leipzig: Deciphering pathogenesis, treatment and reversibility of myeloma bone disease at a single cell resolution
  • M Rauner & B Wielockx, Bone Lab Dresden & Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin: The impact of hypoxia pathway proteins in bone marrow niche cells during metastasis homing to bone.
  • L Hofbauer, Zentrum für Gesundes Altern: Coordination and Clinical Translation

Autor: hw

Quelle: Hochschulmedizin Dresden

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt