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Rückenwind aus der Lausitz für Zukunftsfabrik

In der Wasser-, Energie- und Pflanzenfabrik der "Zukunftsfabrik Lausitz" sollen künftig modernste Technologien und Prinzipien der Kreislaufwirtschaft im Realmaßstab kombiniert und dabei vorhandene Kompetenzen und Infrastrukturen in der Lausitz genutzt werden Foto: Fraunhofer IKTS

In der Wasser-, Energie- und Pflanzenfabrik der „Zukunftsfabrik Lausitz“ sollen künftig modernste Technologien und Prinzipien der Kreislaufwirtschaft im Realmaßstab kombiniert und dabei vorhandene Kompetenzen und Infrastrukturen in der Lausitz genutzt werden Foto: Fraunhofer IKTS

40 regionale Unterstützer wollen ein Großforschungszentrum für Wasser, Energie und Ernährung

Knappenrode/Dresden, 20. Juli 2021. Über 40 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Landräte, Wirtschaftsvertreter, Forscher sowie andere regionale Unterstützer haben sich dafür ausgesprochen, eine „Zukunftsfabrik Lausitz“ für neue Wasser-, Energie- und Ernährungstechnologien in der Lausitz zu etablieren. Unter den vorgeschlagenen Großforschungszentren sei dies vermutlich das am besten in der Region abgestimmte Konzept. Die geplante „Zukunftsfabrik Lausitz“ werde nicht nur einen einzelnen Standort, sondern die gesamte Region voranbringen und für die Zeit nach dem Braunkohleausstieg rüsten, argumentierten die Initiatoren heute bei einem Lokaltermin in der „Energiefabrik Knappenrode“ – die als mögliche künftige Zentrale des Projektes zur Debatte steht.

Prof. Alexander Michaelis leitet das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden. Foto: Fraunhofer IKTS.

Prof. Alexander Michaelis leitet das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden. Foto: Fraunhofer IKTS.

Fraunhofer: Haben vorher die Lausitzer gefragt, was sie wirklich brauchen

„Wir haben mit unseren lokalen und regionalen Partnern vor Ort genau analysiert, was die Lausitz wirklich braucht“, erklärte Prof. Alexander Michaelis, der das Dresdner Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) leitet und die „Zukunftsfabrik Lausitz“-Initiative koordiniert. „Gemeinsam mit ihnen haben wir Wasser, Energie und Ernährung als besonders wichtige Herausforderungen und Chancen der Region identifiziert, die gleichzeitig enorme weltweite Bedeutung haben. In der Lausitz können wir deshalb Lösungen mit globaler Vorbildwirkung entwickeln.“

170 Millionen Euro Jahresbudget und 1500 Jobs

Konzipiert ist die „Zukunftsfabrik Lausitz“ als ein Dreiklang aus einer Wasserfabrik, einer Energiefabrik und einer Pflanzenfabrik, deren Stoff- und Energiekreisläufe eng verknüpft werden sollen. Ein Beispiel: Die Forscher sehen die Zukunft der Landwirtschaft in vertikal gestapelten Gewächshäusern, die mit Wasser, Strom und Wärme aus den Nachbarfabriken gespeist werden sollen – und dabei extrem wenig Ressourcen verbrauchen. So etwas könne man nur im Komplex großtechnisch erproben, damit es wirklich funktioniere, argumentieren sie.

An einem weiteren Standort ist ein „Experience Center“ geplant – als gläsernes Labor und Besuchermagnet. Als Hauptquartier steht die ehemalige Brikettfabrik Knappenrode zur Debatte. Das Konzept im ganzen ist für 170 Millionen Euro Jahresbudget und 1500 Arbeitsplätze ausgelegt. Außerdem rechnen die Initiatoren mit mehreren Tausend Jobs, die im Umfeld entstehen.

Was war von der DDR-Wirtschaft - hier ein Blick auf Takraf-Tagebautechnik - zu retten und was nicht? Hätte die Treuhand mit mehr Zeit und anderer Ausstattung mehr Betriebe transformieren können? Die Bilanz ist weiter umstritten. Foto: Heiko Weckbrodt

Wie geht es in der Lausitz nach dem Ausstieg aus der Braunkohle weiter? Foto: Heiko Weckbrodt

Die Zukunftsfabrik ist einer unter rund 150 Vorschlägen für zwei Großforschungszentren in den sächsischen Braunkohle-Ausstiegsregionen. Unter allen Einreichungen wird eine Expertenkommission demnächst die Ideenkonzepte benennen, die in die engere Wahl kommen.

Autor: hw

Quelle: IKTS

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt