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Neue Therapien gegen Knochenmetastasen nach Brust- und Prostata-Krebs

Auf solchen Röntgenaufnahmen suchen die Medizinern nach Anzeichen von Knochentumoren. Quelle: Hochschulmedizin Dresden

Auf solchen Röntgenaufnahmen suchen die Mediziner nach Anzeichen von Knochentumoren. Quelle: Hochschulmedizin Dresden

Mediziner der Uniklinik Dresden wollen Interaktion zwischen Krebs- und Knochenzellen unterbinden

Dresden, 1. Juni 2021. Onkologen vom Uniklinikum Dresden arbeiten an neuen Methoden, um die Knochenzerstörung im Gefolge von Brust- oder Prostatakrebs einzudämmen. Das geht aus einer Mitteilung der Dresdner Hochschulmediziner hervor.

Onkologen nehmen Knochen-Mikroumgebung unter die Lupe

Dafür würden mehrere Therapieansätze in klinischen und vorklinischen Studien untersucht, heißt es in der Studie „Neue Ansätze gegen Metastasen in der Knochen-Mikroumgebung“, die Professor Lorenz Hofbauer und Martina Rauner aus Dresden, Aline Bozec aus Erlangen, Franz Jakob aus Würzburg, Sven Perner aus Lübeck und Klaus Pantel aus Hamburg nun im Fachmagazin „Nature Reviews Clinical Oncology“ veröffentlicht haben. Demnach können einerseits Zoledronsäure oder Denosumab-Antikörper die Interaktionen zwischen den Metastasen und den Zellen in der Knochen-Mikroumgebung unterbinden. Anderseits kann radioaktives Radium 223 die Prostatakrebszellen im Knochen zerstören.

Knochenmetastasen sind eine häufige Begleiterscheinung, wenn Männer Prostatakrebs im fortgeschrittenem Stadium haben, oder Frauen unter Brustkrebs leiden. Dieser Metastasen schädigen die Knochen, zerstören Gefäß- und Immunsystemzellen., Dies hat für die Patienten meist zusätzliche Beschwerden zur Folge: Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit und geringe Immunität.

Prof. Dr. Lorenz Hofbauer ist Experte für Endokrinologie, Diabetes und Osteologie an der Uniklinik Dresden. Außerdem ist er Professor für Innere Medizin an der medizinischen Fakultät (MF) der TU Dresden. Foto: Stephan Wiegand, MF TU Dresden)

Prof. Dr. Lorenz Hofbauer ist Experte für Endokrinologie, Diabetes und Osteologie an der Uniklinik Dresden. Außerdem ist er Professor für Innere Medizin an der medizinischen Fakultät (MF) der TU Dresden. Foto: Stephan Wiegand, MF TU Dresden)

Die nun vorgestellte Studie ist Teil des Forschungsprogramms „Microbone“, das auf eine bessere Früherkennung von Knochenmetastasen bei Prostata- und Brustkrebs zielt und von Professor Lorenz Hofbauer koordiniert wird. In der ersten Förderphase bekam der Verbund dafür rund 7,8 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Nun startet die mit acht Millionen Euro dotierte zweite Runde, die auf einen stärkeren klinischen Einsatz der bisherigen Erkenntnisse zielt.

Autor: hw

Quelle: UKD

Wissenschaftliche Publikation:

Hofbauer LC, Bozec A, Rauner M, Jakob F, Perner S, Pantel K. Novel approaches to target the microenvironment of bone metastasis. Nat Rev Clin Oncol. 2021 Apr 19. doi: 10.1038/s41571-021-00499-9. Epub ahead of print. PMID: 33875860.

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt