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Schweizer startet Solarmodul-Fabrik in Freiberg

Ein letzter prüfender Blick, bevor die Serienproduktion in der neuen Solarmodul-Fabrik von Meyer Burger in Freiberg startet. Foto: Meyer Burger

Ein letzter prüfender Blick, bevor die Serienproduktion in der neuen Solarmodul-Fabrik von Meyer Burger in Freiberg startet. Foto: Meyer Burger

Zuvor hatte „Meyer Burger“ bereits Zellfabrik in Thalheim reaktiviert

Freiberg, 26. Mai 2021. „Meyer Burger“ will seine neue Solarmodul-Fabrik im sächsischen Freiberg schneller hochfahren als zunächst geplant. Das geht aus einer Mitteilung des Schweizer Unternehmens aus Anlass der offiziellen Werkeröffnung hervor.

Schneller Gigwatt-Ausbau geplant

Die Eidgenossen hatten in den vergangenen Monaten eine ehemalige Solarworld-Fabrik in Freiberg erworben, reaktiviert und ausgebaut. Dort stellen nun zunächst rund 200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen pro Jahr Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 400 Megawatt (MW) her. Das entspricht rund 3000 Photovoltaik-Modulen pro Tag. Statt nur auf 800 MW will Meyer-Burger-Chef Gunter Erfurt die Kapazität in Freiberg nun relativ rasch auf ein Gigawatt hochfahren.

Meisterplan: Anlagenbauer „Meyer Burger“ wird auch Solarmodulhersteller

Die Investition in Freiberg ist Teil eines größeren Meisterplans: Hatte der Schweizer Konzern in der Vergangenheit nur Ausrüstungen für Solarfabriken produziert, wandelt sich das Unternehmen nun auch selbst zum Hersteller von Solarzellen und -modulen. Dafür hatten Ingenieure aus der Schweiz und Sachsen zunächst eine neue Generation besonders effizienter Sonnenlicht-Energiewandler entwickelt.

Sachsen und Sachsen-Anhalt nehmen Schlüsselrolle dabei ein

Dann kaufte „Meyer Burger“ eine frühere Zellfabrik von Q-Cells in Thalheim (einem Ortsteil von Bitterfeld-Wolfen) und eine ehemalige Modulfabrik von Solarworld – beide Unternehmen waren während der großen deutschen Solarkrise pleite gegangen. Vor wenigen Tagen nahm „Meyer Burger“ zunächst die Zellfabrik in Thalheim wieder in Betrieb, die Gunter Erfurt bis 2027 schrittweise auf eine Kapazität von sieben Gigawatt ausbauen will. Insgesamt investierte der Konzern im ersten Schritt rund 145 Millionen Euro in seinen zwei neuen Schlüsselfabriken in Mitteldeutschland. Weitere Investitionen sind geplant. „Die Innovationskraft der Solarbranche und eine vorausschauende Industriepolitik können in Deutschland und Europa Tausende nachhaltige Arbeitsplätze schaffen“, betonte Erfurt.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: Meyer Burger, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt