IC Insight: Corona beschleunigt digitale Transformation und treibt Chip-Nachfrage an
Scottsdale, 13. März 2021. Dank der stark anziehenden Nachfrage für Halbleiter wird die globale Mikroelektronik-Industrie in diesem Jahr stärker zulegen als zunächst gedacht. Davon gehen zumindest die Marktanalysten von „IC Insights“ in Scottsdale in Arizona aus: Sie haben nun ihre Wachstumsprognose von zwölf auf 19 Prozent angehoben.
„2020 beschleunigte die globale Pandemie die digitale Transformation der Weltwirtschaft, was in der zweiten Jahreshälfte zu einem Umsatzanstieg bei neuen elektronischen Systemen und einem deutlichen Anstieg des IC-Marktes führte“, schätzen die US-amerikanischen Analysten in ihrem neuen Branchen-Report ein. Dieser Nachfrageschub sei auch im ersten Quartal 2021 zu beobachten. Obwohl noch unklar ist, wie sich die Corona-Lage weiterentwickelt, gehen viele Branchengrößen von einem „gesunden Wachstum“ im gesamten Jahr 2021 aus.
Nachfrage kommt aus mehreren Sektoren und Märkten
Die Nachfrage erstreckt sich dabei über das gesamte Mikroelektronikspektrum von klassischen dRAM-Speicherchips über Logikschaltkreise bis hin zu Sensoren und Systemen mit analogen Komponenten. Getrieben wird diese Entwicklung unter anderem von der chinesischen Wirtschaft, die sich rasch von den Corona-Folgen erholt hatte, aber auch vom Automobilbau in Europa, der gerade auf Elektroautos und stärker automatisierte Fahrzeuge umsattelt. Starke Mikroelektronik-Nachfrage kommt aber auch ganz generell aus der Wirtschaft in Industrie- und Schwellenländern. Dabei spielen die beschleunigte digitale Transformation und speziell auch der breitere Einsatz von „Industrie 4.0“-Technologien eine Rolle. Einen Teil der Chipnachfrage erzeugen aber auch die Konsumgüterelektronik-Unternehmen, die vom veränderten Freizeitverhalten in jenen Ländern profitieren, die in unterschiedlichen Graden wegen Corona den Ausnahmezustand und Ausgangssperren verhängt hatten.
Impulse auch für Mikroelektronik-Cluster in Sachsen
Wachstumsimpulse erzeugt diese Halbleiter-Sonderkonjunktur auch ganz speziell in der deutschen Mikroelektronik-Industrie: Infineon und Globalfoundries haben jüngst erst milliardenschwere Ausbauprogramme für ihre Fabriken in Dresden avisiert. Und auch bei Spezial-Auftragsfertiger wie der ostdeutschen „X-Fab“ füllen sich die Auftragsbücher.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: IC Insights, Oiger-Archiv
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