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TU Dresden will enger mit Indien kooperieren

Sudha Murty. Foto: Infosys Foundation

Sudha Murty. Foto: Infosys Foundation

Indische Philanthropin und Ingenieurin Sudha Murty referiert an der Dresdner Uni

Dresden/Bengalore, 12. März 2021. Die TU Dresden will künftig nicht nur in der Bio- und Nanotechnologie, sondern auch in der Informatiker-Ausbildung, in der Robotik und in den Informationstechnologien (IT) enger mit indischen Forscherinnen und Forschern zusammenarbeiten. Im Zuge dieser Kooperationen hält die indische Ingenieurin, Milliardärin und Philantropin Sudha Murty von der „Infosys Foundation“ am Samstag, 13. März 2021, als Nachtrag zum Frauentag eine Online-Vorlesung an der Dresdner Uni. Ihr öffentliches Referat fokussiert sich auf die Frage, was Frauen in Wirtschaft und Wissenschaft erreichen und welche Ressourcen weibliche Fach- und Führungskräfte freisetzen können.

„Können uns von Indien eine Menge abschauen“

„Bei der IT-Ausbildung können wir uns von Indien eine ganze Menge abschauen“, betont Dr. Hans-Georg Braun, der an der TU Dresden ein gemeinsames Internationalisierungsprojekt mit dem „Indian Institute of Sciences“ (IISc) in Bengalore leitet und selbst zeitweise in Indien gelehrt hatte. Bisher habe sich das Kooperationsprojekt zwischen Dresden und der südindischen Millionenstadt Bangalore vor allem auf Nanowissenschaften und Bioengineering fokussiert. In diesem Sektor kooperieren unter anderem das „Centre for Nanoscience and Engineering“ (CeNSE) am IISc auf indischer Seite sowie das „B CUBE – Center for Molecular Bioengineering“ auf sächsischer Seite. Es gebe aber den Wunsch von beiden Seiten, die Zusammenarbeit zu vertiefen. Anknüpfungspunkte für gemeinsame Entwicklungen sieht Dr. Braun beispielsweise bei den Dresdner Exzellenzforschungen an der Echtzeit-Überwachung von Produktionsprozessen über weite Distanzen, in der Roboter- und Software-Entwicklung, aber auch bei den Versuchen, Elektronik und neuronale Systeme zu koppeln.

Bengalore an Forscher-Netzwerken à la „Dresden Concept“ interessiert

„Auf der anderen Seite interessieren sic die indischen Kollegen sehr für ,Dresden-Concept’“, berichtet Hans-Georg Braun. Dieser Institutsverbund stehe für die enge Vernetzung und den starken Kooperationsgeist der universitären und außeruniversitären Wissenschaftsakteure in Dresden. Dieses Netzwerk sei nicht nur deutschlandweit beispielhaft, sondern errege auch international großes Interesse. „Gerade Bangalore hat viele hochrangige Institute, die Modelle wie unser ,Dresden-Concept’ adaptieren können.“

Über Sudha Murty

Zudem hoffen die Dresdner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darauf, die Kooperation mit Indien auch auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Sektoren auszudehnen.

Gerade dafür steht archetypisch die Referentin Sudha Murty: Geboren 1950 in Shiggaon, studierte sie Ingenieurwissenschaften und Informatik und wurde als erste weibliche Ingenieurin beim größten indischen Automobilhersteller Tata angestellt. Sie machte Karriere in der Wirtschaft, betätigte sich aber auch karitativ und als Autorin. Sie ist Vorsitzende in der Stiftung von Infosys Technologies, einem der größten indischen Software-Unternehmen. Die Stiftung unterstützt arme Kinder und Familien vor allem auf dem Lande.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Interview HG Braun, iadresden.org, TUD

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt