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Jeder Fünfte in Sachsen in Kurzarbeit

In einigen Bundesländern ist während der Corona-Krise ein Viertel der Beschäftigten in die Kurzarbeit gerutscht. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

In einigen Bundesländern ist während der Corona-Krise ein Viertel der Beschäftigten in die Kurzarbeit gerutscht. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Bayern hat die meisten Kurzarbeiter

München/Dresden, 22. Juni 2020. Vor allem durch Corona, die Automobilkrise und die Flaute in der Weltwirtschaft sind bis Mai 2020 rund 7,3 Millionen Menschen in der Kurzarbeit gelandet. Dabei sind die regionalen Unterschiede aber erheblich, hat das Ifo-Institut aus München durch Umfragen ermittelt.

Viele Kurzarbeiter auch in NRW und Schwaben

In klassischen Autoindustrie-Ländern wie Bayern (BMW, Audi), Niedersachsen (VW) und Baden-Württemberg (Benz, Porsche) wurden 26 beziehungsweise 23 Prozent der Beschäftigten die Kurzarbeit verordnet, in NRW lag die Quote bei in Sachsen dagegen betrifft das „nur“ 19 Prozent, im Rest Mitteldeutschlands sind es 17 Prozent. „In Ländern mit bedeutender Automobil- und Zuliefererindustrie wird besonders viel Kurzarbeit gefahren“, erklärte Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. Die ostdeutschen Bundesländer, deren Wirtschaft stärker auf den Binnenmarkt und regionale Abnehmer orientiert ist, sind die Kurzarbeiter-Quoten dagegen niedriger.

Der Anteil der Kurzarbeiter an allen Beschäftigten war im Mai 2020 in Bayern besonders hoch. Sachsen kam auf 19 %. Grafik: Ifo

Der Anteil der Kurzarbeiter an allen Beschäftigten war im Mai 2020 in Bayern besonders hoch. Sachsen kam auf 19 %. Grafik: Ifo

Abzuwarten bleibt allerdings, ob der Osten letztlich durch Corona & Co. tatsächlich etwas weniger betroffen war als die mehr an die Weltwirtschaft gekoppelten Betriebe im Westen und Süden, oder ob die ohnehin kapitalschwächeren Betriebe im Osten womöglich mehr Beschäftigte direkt in die Arbeitslosigkeit schicken müssen – ohne Kurzarbeit als Puffer.

Autor: hw

Quelle: Ifo

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt