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Neues Gewerbegebiet in Rossendorf

Robert Franke leitet die städtische Wirtschaftsförderung in Dresden. Foto: Frank Grätz für die LHD

Robert Franke leitet die städtische Wirtschaftsförderung in Dresden. Foto: Frank Grätz für die LHD

Stadt Dresden kauft Grundstücke von Vonovia

Dresden, 15. Juni 2020. Um Unternehmen neue Ansiedlungschancen zu bieten, hat die Stadt für reichlich zwei Millionen Euro einem Immobilien-Unternehmen in Dresden-Rossendorf rund 18 Hektar für ein neues Gewerbegebiet abgekauft. Das hat Robert Franke mitgeteilt, der Chef der Dresdner Wirtschaftsförderung.

18 Hektar erworben, Großteil muss erst erschlossen werden

Acht Hektar von den erworbenen Grundstücken sind schon durch sieben Unternehmen belegt. Bereits angesiedelt hat sich dort beispielsweise die auf Pyrolyse spezialisierte „Biofabrik“. Die restlichen zehn Hektar will die Stadt noch erschließen und vermarkten. Unter anderem müssen Straßen wie der Rossendorfer Ring ausgebaut, neue Leitungen und Straßenlaternen installiert werden, bevor die Vermarktung voraussichtlich Mitte der 2020er Jahre beginnen kann. „Es gab und gibt schon viele Ansiedlungs-Anfragen für Rossendorf“, betonte Franke.

Das geplante Gewerbegebiet neben dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR, rechts) ist hier rot eingezeichnet. Karte: LHD, Amt für Wirtschaftsförderung

Das geplante Gewerbegebiet neben dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR, rechts) ist hier rot eingezeichnet. Karte: LHD, Amt für Wirtschaftsförderung

Wirtschaftsförderer rechnet mit Schub, wenn neue S177 fertig ist

Das Areal befindet sich zwischen dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), der S 177, dem Rossendorfer Teich und dem Alten Rossendorfer Weg. Die Staatsstraße soll um 2025 herum voll ausgebaut und der Lückenschluss bis zur Autobahn geschafft sein. „Dann wird das in Rossendorf für einen Schub sorgen“, ist der Wirtschaftsförderungs-Chef überzeugt. Auch hoffe er auf Ausgründungen aus dem HZDR, das mit seinen informationstechnologischen, materialwissenschaftlichen und medizinischen Forschungen viel Potenzial dafür biete.

Neues Strategiepapiet in Arbeit

Parallel dazu arbeiten die kommunalen Wirtschaftsförderer an einem neuen Gewerbeflächen-Entwicklungskonzept, das die Strategien für weitere Erschließungsprojekte in den nächsten Jahren festsurren soll. Denn die Stadt hat für ansiedlungswillige Investoren kaum noch große Flächen – etwa für Fabriken – zu bieten: Viele Gewerbegebiete wie die in Coschütz-Gittersee oder im Technopark Nord sind stark ausgelastet, während der Wissenschaftspark Ost noch immer nicht fertig ist. Zwar haben einige Technologiezentren noch Kapazitäten, insbesondere das Nanoelektronikzentrum im Dresdner Norden und die „Universellen Werke“ im Süden. Aber vor allem in der Johannstädter Biotech-Szene fehlt Platz für Institutsausgründungen, weil das „BioZ“ nahezu voll ist. Wenn die Stadt nicht riskieren will, zukunftsträchtige Ansiedlungen und Unternehmenserweiterungen auszubremsen, muss Franke Lösungen für diese Probleme im neuen Gewerbeflächen-Entwicklungsplan präsentieren.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: Dresdner Wirtschaftsförderung

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt