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Der Umbruch 1989 im Foto-Fokus

„Ritter der Revolution“, Arad, Rumänien, Dezember 1989, Foto: Mirko Krizanovic, F.A.Z., aus der Ausstellung "1989 Zeitenwende", SLPB

„Ritter der Revolution“, Arad, Rumänien, Dezember 1989, Foto: Mirko Krizanovic, F.A.Z., aus der Ausstellung „1989 Zeitenwende“, SLPB

Online-Ausstellung über die Zeitenwende im Ostblock in Aufnahmen des FAZ-Fotografen Mirko Krizanovic

Dresden, 28. April 2020. Unter dem Titel „1989 Zeitenwende: Zwischen Friedlicher Revolution und Gewalt“ hat die sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLPB) heute in Dresden eine Fotoausstellung über die Umbrüche vor drei Jahrzehnten eröffnet – wegen der corona-Pandemie allerdings „nur“ als Internet-Schau. Die Exposition fokussiert sich darauf, wie unterschiedlich – mal gewaltlos und mal gewaltsam – der Zusammenbruch des Ostblocks und der kommunistischen Regime in der DDR, in Tschechien, Jugoslawien, Rumänien und anderen Ländern verlaufen ist. Zu sehen sind unter der Adresse slpb.de/zeitenwende insgesamt 43 zeitgenössische Aufnahmen des FAZ-Fotografen Mirko Krizanovic, die die Momente dieser Zeitenwende dokumentieren. Die Texte dazu hat der Dresdner Historiker Tim Buchen verfasst.

Nicht überall waren die Revolutionen „friedlich“ oder „samten“

„Das Jahr 1989 hat Europa verändert“, betont der und Juniorprofessor der TU Dresden. „Die Öffnung der Mauer, die Demonstrationen in Prag, die Schüsse der rumänischen Geheimpolizei auf Bürger, die Stürmung von Stasi-Zentralen…Rasant lösten sich die kommunistischen Herrschaftssysteme Mittel- und Osteuropas auf. Diese politischen und ökonomischen Umwälzungen hatten gemeinsame Ursachen, aber sehr unterschiedliche Verläufe und Ergebnisse.“

Ritter der Revolution und serbische Panzer

Zu sehen sind in der digitalen Exposition die Trabant-Korsos gen Westen, die „samtene Revolution“ in Tschechien, aber auch slowenische Kinder, die über abgeschossene serbische Panzer klettern, Flüchtlingslager voll kroatischer Kinder, Nachwende-Skinheads in einem Zwickauer Jugendclub, Schrottplätze voller Ostautos und rumänische Ritter der Revolution. Dazu gibt es Interviews mit dem Fotografen und dem Historiker sowie eine Reportage, die den Bogen von damals zum Heute schlägt – und die Radikalisierung junger Ostdeutscher in den Mittelpunkt stellt.

Autor: Oiger

Quelle: SLPB

Über den Bildautor:

(Quelle: SLPB)

„Mirko Krizanovic ist freier Fotojournalist. Er war 1987 bis 1994 Redaktionsfotograf der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Reportage-Reisen führten ihn in über 40 Länder. Krizanovics Bilder erschienen in Büchern, Tages- und Wochenzeitungen, Magazinen und sogar als Briefmarke. Am 12. November 1989 fotografierte er in Obersuhl nach dem Mauerfall jubelnde Menschen und einen Trabi-Korso, ein Motiv, das die Deutsche Bundespost über 30 Millionen Mal als Briefmarke druckte.“

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt