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Handelsforscherin: Iran steht wegen Corona vor Kollaps

Forscher am US-Seuchenkontrollzentrum CDC haben dieses 3D-Modell des neuen Corona-Virus (2019nCoV) entworfen, das eine schwere Lungenkrankheit auslösen kann. Die Angst vor dem Krankheitserreger lähmt mittlerweile weltweit das öffentliche Leben, die Wirtschaft, den Tourismus, selbst die Forschung in vielen Ländern. Illustration: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAMS, Lizenz: Public Domain, https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=23312 / Wikipedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2019-nCoV-CDC-23312.png

Forscher am US-Seuchenkontrollzentrum CDC haben dieses 3D-Modell des neuen Corona-Virus (2019nCoV) entworfen, das eine schwere Lungenkrankheit auslösen kann. Illustration: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAMS, Lizenz: Public Domain, https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=23312 / Wikipedia https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2019-nCoV-CDC-23312.png

Laut einer IfW-Studie hat das Land wegen Handelssanktionen und Pandemie große Probleme, die Seuche wirksam zu bekämpfen.

Kiel, 24. April 2020. Der durch die US-Sanktionen bereits geschwächte Iran steht nun wegen der Corona-Pandemie vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Das haben die Handelsforscherinnen Katrin Kamin, Anna-Katharina Jacobs und Sonali Chowdhry vom „Institut für Weltwirtschaft“ (IfW) aus Kiel in einer gemeinsamen Studie „Iran in der Krise: Sanktionen und die Bewältigung von COVID-19“ eingeschätzt.

„Epizentrum für den Ausbruch im Nahen Osten“

„Der Iran zählt mit über 80.000 Corona-Infektionen und über 5.000 Toten weltweit zu den am stärksten von COVID-19 betroffenen Ländern und gilt als Epizentrum für den Ausbruch im Nahen Osten“, erklärte Dr. Katrin Kamin. „Aus Angst vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch musste das Land nun seine Schutzmaßnahmen lockern. Dies könnte eine zweite Welle an Infektionen verursachen, welche gepaart mit dem überlasteten Gesundheitssystem und der bereits äußerst geschwächten Wirtschaft das Land ins Chaos stürzen könnte.“

Wissenschaftlerinnen appellieren an EU, Medizintechnik-Handel für Iran zu erleichtern

Die Forscherin forderte die EU auf, dem Iran Möglichkeiten zu eröffnen, um an medizinische Hilfsgüter zu gelangen, die für die Behandlung von Corona-Patienten nötig sind. Durch die Handels- und Finanz-Sanktionen habe der Iran große Schwierigkeiten, die Pandemie zu bekämpfen. Hinzu kämen die generellen Exportbeschränkungen für medizinische Güter, die zahlreiche Regierungen weltweit aus Corona-Angst verhängt haben. „Je mehr sich die reichen Industrieländer abschotten, desto härter trifft die Krise andere Staaten, die auf medizinische Importe angewiesen sind“, betonte Kamin auch mit Blick auf andere Länder in Asien, Lateinamerika und im Nahen Osten.

Autor: Oiger

Quelle: IfW

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt