Schmuckstücke waren 1977 nur schwach im Stadtmuseum Dresden gesichert
Dresden, 25. November 2019.. Der Juwelenraub am Montag im Grünen Gewölbe weckt bei vielen Dresdnern zweifellos Erinnerungen an einen anderen großen Kunstraub in der Stadtgeschichte: Am 20. September 1977 brachen Unbekannte in das Stadtmuseum ein und stahlen den unzureichend gesicherten Sophienschatz. Bis heute ist dieser spektakuläre Coup unaufgeklärt.
Täter drehten Kamera weg, Vitrinenschloss war kein Problem
Beim sogenannten Sophienschatz handelte es sich um eine Sammlung von Schmuckstücken, die größtenteils aus den Grabkammern der gesprengten Sophienkirche am Postplatz stammten. Sie waren in einer Vitrine im Treppenhaus des Stadtmuseums ausgestellt – bis an einem Dienstagmorgen im Jahre 1977 zwei bis drei Einbrecher in das Museum eindrangen, den Schatz stahlen und auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Kripo und Stasi ermittelten, doch die Täter konnten sie nicht fassen. Was aber rasch klar war: Der Schatz war ungenügend gesichert gewesen. Eine Überwachungskamera konnten die Kriminellen leicht wegdrehen, die Vitrine hatte nur ein recht primitives Schloss. „Wir haben es hinterher mal ausprobiert: Das Schloss an der Vitrine konnte man mit einem Taschenmesser oder einer Büroklammer aufbekommen“, erinnerte sich Jahre später ein Polizist.
In den folgenden Jahrzehnten tauchten mehrere der geraubten Schmuckstücke nach und nach auf dem Kunstmarkt auf. Offensichtlich hatten es die Diebe geschafft, den Schatz über die DDR-Staatsgrenze in den Westen zu schmuggeln. Mittlerweile hat das Stadtmuseum große Teile des Schatzes wieder, teils per Rückkauf erworben. Etwa 16 Teile und Stücke blieben verschwunden – genauso wie die Täter.
Autor: hw
Quelle: Oiger-Archiv
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