Industriepolitik und Regionalentwicklung sollte man nicht vermischen, warnt Fuest
Dresden, 11. Juli 2019. Der Ökonom Clemens Fuest hat davor gewarnt, eine Batterie-Großfabrik auf Biegen und Brechen in der Lausitz ansiedeln zu wollen, nur weil die Region aus Kohleabbau und -verstromung aussteigen muss. „Man sollte nicht versuchen, regionalpolitische Ziele mit industriepolitischen Instrumenten zu lösen“, betonte der Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts „Ifo“ bei einem Besuch in Dresden. Zuvor hatte sich der Dresdner Ifo-Forscher Joachim Ragnitz bereits ähnlich geäußert.
Am am Ende erreicht man keines von beiden
Bei der Industriepolitik gehe es darum, Wettbewerbsvorteile in Gesamtdeutschland zu sichern. Da in Deutschland jeder zehnte Arbeitsplatz in der Industrie am Verbrennungsmotor hänge, sei die Sicherung der Wertschöpfung durch Erschließung von Zukunftstechnologien wichtig. Dabei sollte die Regionalpolitik aber keine Rolle spielen, sagte Fuest. Wenn industriepolitische und regionalpolitische Anliegen vermischt würden, erreiche man am Ende keines von beiden.
Besser die echten Stärken der Lausitz weiterentwickeln
Besser sei es, die Stärken der Lausitz zu identifizieren und daraus eine neue Zukunft für die Region aufzubauen. Von solchen Stärken gebe es „in der Lausitz etliche, zum Beispiel freie Flächen, die Nähe zu Polen und Berlin oder die Technische Universität Cottbus-Senftenberg“, ergänzte Ragnitz.
Die sächsische Regierung sowie Forscher von Fraunhofer und andere Akteure aus Dresden und Umgebung versuchen bereits seit Jahren, eine Batterie-Großfabrik im Raum Dresden oder in der Lausitz anzusiedeln – bisher vergeblich. Fraunhofer-Wissenschaftler waren erst kürzlich mit einem Förder-Antrag für eine Batterie-Forschungsfabrik in Großröhrsdorf bei Dresden gescheitert.
Autor: hw
Quelle: ifo Dresden
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