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Kein Krankengeld, verschwiegene Unfälle

Grafik: hw

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Rund 1000 ausländische Arbeiter in Sachsen über ihre Rechte beraten

Dresden, 2. Juni 2019. Viele Ausländer, die in Sachsen arbeiten, fühlen sich anscheinend ausgebeutet: Rund 1000 ausländische Arbeiter haben seit Januar 2018 in der „Beratungsstelle für ausländische Beschäftigte in Sachsen“ (Babs) in Dresden Rat gesucht. Das teilte der sächsische Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Dulig mit. „Wir wollen damit einheimische und ausländische Arbeitnehmer und Arbeitgeber vor unfairem Wettbewerb und Lohndumping schützen“, erklärte er über die Arbeit der Babs.

„Lkw-Fahrer fahren ohne Pausen und schlecht bezahlt durch Sachsen“

„Reinigungskräfte werden für ihre harte Arbeit oft nicht nach tariflichem Stundenlohn, sondern nach Leistung bezahlt. Lkw-Fahrer fahren ohne Pausen und schlecht bezahlt durch Sachsen“, zitiert das Arbeitsministerium aus der Beratungspraxis. „Leiharbeiter bekommen rechtswidrige fristlose Kündigungen. Arbeitgeber verweigern die Entgeltfortzahlung während der Arbeitsunfähigkeit. Der Urlaubsanspruch wird nicht gewährt. Viele ausländische Arbeitnehmer müssen auch um ihre Ansprüche auf Kranken- oder Kindergeld bzw. Arbeitslosengeld kämpfen. Besonders eklatant sind Fälle, in denen gesundheitliche Beeinträchtigungen aus einem Arbeitsunfall resultieren und der Arbeitgeber seine Arbeitnehmer dazu drängt, den Unfall nicht zu melden.“

4,6 % der Arbeiter in Sachsen sind Ausländer

Laut Arbeitsagentur sind in Sachsen zirka 74.000 Ausländer berufstätig. Der Ausländeranteil an den abhängigen Jobs betrage damit 4,6 Prozent, hieß es vom Wirtschafts- und Arbeitsministerium. Die meisten ausländischen Arbeiter kämen aus Europa (56.031) und Asien (13.196). Die stärksten Herkunftsländer seien Polen, Tschechische Republik, Rumänien, Russische Föderation, Ungarn, Syrien, Vietnam, Indien, Afghanistan und China.

Autor: hw

Quelle: SMWA

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt