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Fraunhofer baut CNT-Forschungs-Fab in Dresden aus

Blick in den 300-mm-Reinraum des Fraunhofer-CNT in Dresden-Klotzsche. Die Zentrums-Leitung will nun weitere Reinraumflächen bei Infineon anmieten. Foto. Fraunhofer IPMS

Blick in den 300-mm-Reinraum des Fraunhofer-CNT in Dresden-Klotzsche. Die Zentrums-Leitung will nun weitere Reinraumflächen bei Infineon anmieten. Foto. Fraunhofer IPMS

Großauftrag von Globalfoundries zielt auf Verbesserung der FDX-Technologie

Dresden, 12. September 2018. Das Fraunhofer-Centrum für Nanoelektronik-Technologien (CNT) hat einen Großauftrag vom Halbleiterkonzern Globalfoundries (GF) bekommen, die FDX-Transistortechnologie für das Internet der Dinge (engl.: Internet of Things = IoT) weiterzuentwickeln. Um diesen in sieben Pakete aufgeteilten Auftrag bearbeiten zu können, vergrößert das CNT seinen Reinraum in Dresden-Klotzsche neben den Infineon-Werken um 150 auf dann 900 Quadratmeter und rüstet ihn für über 20 Millionen Euro auf. Das Geld für diese Investition stammt aus dem Fraunhofer-Programm „Forschungsfabrik Mikroelektronik“ (FMD).

Dresden soll auch in Zukunft in 1. Mikroelektronik mitspielen

Die genaue Auftragssumme teilten die Partner nicht mit. GF werde dem Entwicklungszentrum einen „zweistelligen Millionenbetrag“ zahlen, hieß es nur. „Wir sind sehr stolz auf diesen Auftrag“, hieß es aus dem CNT. Es handele sich um die bisher größten Entwicklungsorder aus der Industrie in der Geschichte des Zentrums. „Wir sind der größte F&E-Partner von Globalfoundries Dresden und tragen mit unseren Forschungs- und Entwicklungsleistungen entscheidend dazu bei, dass Dresden auch in Zukunft in der ersten Liga der weltweiten Mikroelektronik mitspielt“, unterstrich Prof. Hubert Lakner, der das CNT-Mutterinstitut für Photonik (IPMS) in Dresden leitet. „Wir sind stolz darauf, in der Partnerschaft mit Globalfoundries jetzt die nächste Generation von Forschern auf diesem Gebiet auszubilden.“

300-Millimeter-Scheibe mit aufprozessierten Test-Chips. Foto. Globalfoundries / Fraunhofer IPMS

300-Millimeter-Scheibe mit aufprozessierten Test-Chips. Foto. Globalfoundries / Fraunhofer IPMS

FDX-Technik mit Internet der Dinge verknüpft

Die Fraunhofer-Ingenieure sollen unter anderem neue Materialien, Prozesse und Bauelemente für die FD-SOI-Technologie entwickeln, die bei Globalfoundries Dresden „FDX“ genannt wird. Der US-Konzern knüpft große Hoffnungen an diese Transistorarchitektur: Sie soll unter anderem Chips ermöglichen, die sehr wenig Strom verbrauchen und damit besonders für die Vernetzung mobiler Geräte und Maschinen gebraucht werden.

Wie ein Phoenix wiedererstanden

Das CNT war ursprünglich eine gemeinschaftliche Gründung von Fraunhofer und Qimonda. Nach der Pleite des Speicherchip-Herstellers stand das Zentrum zeitweise vor dem Aus. Vor allem die Intervention des Forschungspartners GF rettete seinerzeit das CNT, das damals dem IPMS zugeschlagen wurde. Inzwischen hat es sich unter Lakners Führung stabilisiert und wächst wieder. Auch der IPMS-Reinraum für an der Grenzstraße wird derweil weiter aufgerüstet.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt