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DSGVO: Neue Datenschutzregeln für kleine Betriebe problematisch

Die Datenschutz-Grundverordnung (DS GVO) gilt für alle EU-Staaten. Abb.: Geralt, pixabay.com, CC0-Lizenz.

Die Datenschutz-Grundverordnung (DS GVO) gilt für alle EU-Staaten. Abb.: Geralt, pixabay.com, CC0-Lizenz.

Umfrage von ifo und Randstad: 76 % der Personalchefs sehen DSGVO kritisch

München, 27. Juli 2018. Zwei Monate, nachdem die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft getreten ist, reißt die Kritik daran nicht ab: Vor allem kleine und mittlere Unternehmen sehen das neue Regelwerk als problematisch an. Das hat eine Umfrage des Wirtschaftsforschungs-Instituts „ifo“ aus München und der Zeitarbeits-Firma „Randstad“ ergeben.

Zu komplex: Personalchefs kleiner Firmen haben Angst vor Abmahnungen

Demnach überwiegen für 76 Prozent der befragten Personalleiter die negativen Aspekte der DSGVO. Bei den kleineren Betrieben unter 250 Beschäftigten gaben dies sogar 86 Prozent an. Die haben vor allem Angst vor Abmahnanwälten und -vereinen, weil sie die neue Verordnung als zu kompliziert ansehen, um sie bis in die letzte Regel zu durchschauen. Weitere Kritikpunkte waren die „nicht unerheblichen Kosten der Umsetzung“ und der damit verbundene hohe Arbeitsaufwand.

Glücklicher sind die Großunternehmen mit den neuen Datenschutzregeln: Ein Viertel der Befragten – und dies waren vor allem große Firmen – überwiegen sogar die positiven Aspekte.

Verordnung war ursprünglich gegen Datensammelwut der Großen gedacht

Zum Hintergrund: Ursprünglich hatte die EU die neue DSGVO vor allem als Instrument gegen die Datensammler von Facebook, Google & Co. gedacht. Nun hat es den Anschein, dass gerade größere Unternehmen mit eigenen Rechtsabteilungen kaum Probleme haben, die Verordnung umzusetzen, während dies für kleine Firmen schwierig ist.

Zur befürchteten großen Abmahnwelle ist es allerdings – zumindest bisher – nicht gekommen: Zwar gab es kostenpflichtige Abmahnungen wegen mutmaßlicher DSGVO-Verstöße durch Anwälte und auch Prüfungen durch Datenschützer, aber bei weitem nicht so massiert wie zunächst angenommen.

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt