Spiele, zAufi
Schreibe einen Kommentar

Flughafen Minneapolis: „KMSP HD“ im Flugsimulator-Test

Trotz anspruchsvoll-stimmungsvoller Ausleuchtung geht der PC nicht in die knie. Abb.: Bildschirmfoto aus: KMSP HD

Trotz anspruchsvoll-stimmungsvoller Ausleuchtung geht der PC nicht in die knie. Abb.: Bildschirmfoto aus: KMSP HD

Flightbeam wird seinem Ruf gerecht und legt mit „Minneapolis Saint Paul International“ die Messlatte für die besten Flugsimulatorszenerien erneut um einiges höher

Entwickler „Flightbeam“ hat sich über die vergangenen Jahre mit seinen qualitativ hochwertigen Add-On Szenerien für PC-Flugsimulationen einen Ruf erarbeitet, der es dem geneigten Hobby-Flugsimulanten erlaubt, fast blind jede neue Szenerie zu erstehen. Das Erfolgskonzept von Flightbeam scheint dabei „Klasse statt Masse“ zu sein, denn zwischen den Veröffentlichungsterminen neuer Add-Ons kann schon mal mehr als ein Jahr ins Land gehen. Eine wohltuende Abwechslung im Vergleich zu einigen anderen Add-On Entwicklern, die im Monatstakt neue Szenerien vorstellen, die dann allerdings ein und demselben Modellbaukasten zu entspringen scheinen.

Warten hat sich gelohnt

Der neueste Streich aus dem Hause Flightbeam „KMSP HD“ – oder ausführlicher „Minneapolis Saint Paul International“ – erscheint nun sage und schreibe 21 Monate nach seinem unmittelbaren Vorgänger „KSFO HD“. Und mit Fug und Recht lässt sich feststellen: Das Warten hat sich voll und ganz gelohnt.

Drehkreuz im Mittleren Westen der USA

Diesmal entführt uns Flightbeam in den Mittleren Westen. „Minneapolis Saint Paul International“ ist der größte Airport der Region. Sein Einzugsgebiet erstreckt sich immerhin auf sechs – zugegebenermaßen nicht gerade bevölkerungsreiche – Bundesstaaten: Minnesota, Iowa, Nebraska, North Dakota und Wisconsin. Den Hauptteil des Luftverkehrs stellt Delta Airlines. Die US-Fluggesellschaft betreibt hier eines ihrer Drehkreuze und naturgemäß stellen nordamerikanische Destinationen den Hauptteil des Flugverkehrs. Nummer 1 der internationalen Destinationen ist interessanterweise Amsterdam. Aufgrund der geografischen Lage füllt die neue Szenerie übrigens auch eine kleine Lücke, die sich schon immer im nördlichen mittleren Westen ergeben hatte. Endlich klafft zwischen der Linie Seattle und San Francisco und den Ostküstenstaaten kein ganz so großes Loch mehr.

Abb.: Bildschirmfoto aus: KMSP HD

Aber genug der Vorrede, widmen wir uns nun der eigentlichen Szenerie. Dass die Installation vollkommen problemlos verläuft, und dass sich beim ersten Rundgang keine Inkompatibilitäten erkennen lassen, gerät dabei fast zur Selbstverständlichkeit – was allerdings nicht bei jeder Szenerie der Fall ist. Gerade in einem nagelneuen Simulator wie Prepar3D (P3D) v4, der neuesten 64-Bit-Version des beliebten Flugsimulators, kann es schon mal zu ein paar Kinderkrankheiten kommen – nicht so in Minneapolis.

Dynamische Ausleuchtung und Reflexionen

Was ebenfalls sofort ins Auge fällt, ist die ausgesprochen gute Performance. Und das, obwohl die Szenerie nur so vor neuen, normalerweise performance-kritischen Funktionen strotzt. Darunter fallen das neue „Dynamic Lighting“ von P3D v4 genauso wie „Dynamic Reflections“ oder extrem hochauflösende Texturen. Für den Fall, dass der eigene PC doch nicht mehr ganz auf dem Stand der Technik ist, lassen sich im rundum neu gestalteten Flightbeam Manager fast alle Funktionen der Szenerie an die eigenen Bedürfnisse anpassen, so dass jeder Simulant eine ausgewogene Konfiguration finden sollte.

Der Flightbeam-Manager. Abb.: Bildschirmfoto aus: KMSP HD

Der Flightbeam-Manager. Abb.: Bildschirmfoto aus: KMSP HD

Der neue Manager stammt übrigens aus der Feder der Entwickler von 29Palms, die unter anderem für Szenerien wie Samos, Berlin-Brandenburg oder Magdeburg verantwortlich zeichnen. Mit diesem Wechsel verabschiedet sich Flightbeam ebenfalls von der Nutzung des AddOn-Managers und der Couatl-Schnittstelle des FS Dream Team (FSDT). Nach Auskunft der Entwickler sollen in Zukunft alle Flightbeam Szenerien über den neuen Flightbeam Manager installier- und konfigurierbar sein.

Auch das Terminal-Innere ist sehr detailverliebt modelliert. Abb.: Bildschirmfoto aus: KMSP HD

Auch das Terminal-Innere ist sehr detailverliebt modelliert. Abb.: Bildschirmfoto aus: KMSP HD

Selbst Ikea handmodelliert

Aus der Nähe betrachtet verstärkt sich dann noch der positive Ersteindruck. Sämtliche Gebäude sind hochdetailliert gestaltet, selbst wenn sie etwas weiter weg vom Hauptterminal stehen. Sogar im weiteren Umkreis des Flughafens befinden sich noch handmodellierte Objekte; unter anderem ein großes Möbelhaus einer bekannten schwedischen Marke. Die Fluggastbrücken lassen sich komfortabel über die SODE-Schnittstelle (Sim Object Display Engine) bedienen, überall auf dem Vorfeld wuseln Bodenservice Fahrzeuge herum, Glasflächen sind transparent und reflektieren die Umgebung und auch die Innengestaltung der Terminals ist recht detailliert umgesetzt. Dafür, dass diese Detailfülle ohne sicht- und spürbare Performanceverluste auskommt, gebührt Flightbeam höchste Anerkennung.

Lobend hervorzuheben ist ebenfalls wie genau Anschlüsse der Szenerie an die Umgebung gestaltet sind. Hier gibt es keine hässlichen Treppeneffekte oder abgrundtiefe Risse an der Grenze der Szenerie. Auch innerhalb der Szenerie sind Unterführungen sehr genau modelliert. Da hierfür in das Höhenmodell des Airports eingegriffen werden muss, sind solche Details besonders knifflig zu programmieren. Viele Entwickler bekommen das leider nicht immer so perfekt hin – Flightbeam setzt hier seit Jahren den Standard.

Fazit: nahezu perfekt

Abschließend bleibt festzustellen, dass die neue Szenerie „KMSP HD“ aus dem Hause Flightbeam sehr, sehr nah an das Prädikat „perfekt“ heranreicht. Hier passt einfach alles. Detailfülle, Funktionsvielfalt, Performance und ja, auch der Preis. Mit 29,95 Euro ist diese qualitativ hochwertige Szenerie fast ein Schnäppchen. Einem Ausflug in den mittleren Westen sollte somit nichts mehr im Wege stehen.

Erhältlich ist „KMSP HD“ direkt über die Webseite von Flightbeam für Microsoft Flightsimulator X (FSX), FSX:SE und Prepar3D ab Version 3.

Autor: Jan Gütter

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar