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60 Jahre Verkehrsmuseum Dresden: Jubiläum mit Stahlfossil

Vor 60 Hahren zog die "Muldenthal als erstes Großexponat in den Ostflügel des Johanneums ein. Foto: Verkehrsmusuem Dresden

Vor 60 Jahren zog die „Muldenthal“ als erstes Großexponat in den Ostflügel des Johanneums ein. Foto: Verkehrsmuseum Dresden

„Muldenthal“-Lok kroch nach 6. Jahrzehnten wieder ans Tageslicht

Dresden, 3. Juni 2016. Das Verkehrsmuseum Dresden wird 60 Jahre alt: Im Juni 1956 hatte das Museum seine erste Ausstellung im Johanneum am Dresdner Neumarkt. Zum Jubiläum kam ein altes Fossil wieder aus dem Museum gekrochen:

Nicht schlecht staunten am Freitagmorgen gegen 10 Uhr die Passanten auf dem Neumarkt, als sich das Osttor am Johanneum plötzlich öffneten und die stolze 155 Jahre alte Dampflokomotive „Muldenthal“ heraus gerollt wurde. Museumsdirektor Joachim Breuninger und eine Kindergruppe zogen das stählerne Fossil ans Tageslicht.

Mit ihren 155 Jahren zeigtet sich Deutschlands älteste original erhaltene Dampflokomotive gestern vor dem Johanneum in glänzender Verfassung. Foto: Peter Weckbrodt

Mit ihren 155 Jahren zeigte sich Deutschlands älteste original erhaltene Dampflokomotive gestern vor dem Johanneum in glänzender Verfassung. Foto: Peter Weckbrodt

Erste Ausstellung im Juni 56

Damit wiederholte sich ein Ereignis, das sich vor 60 Jahren an gleicher Stelle vollzog, allerdings in entgegengesetzter Richtung. Damals zog Deutschlands älteste noch im Originalzustand erhaltene Dampflokomotive in das kriegszerstörte und erst teilreparierte Johanneum. Das Verkehrsmuseum eröffnete am 3. Juni 1956 seine erste Ausstellung.

Der Leipziger BMW-Werkleiter Hans-Peter Kemser (l.) hat den Elektro-BMW i3 an Verkehrsmuseums-Direktor Joachim Breununger vor dem Johanneum in Dresden übergeben. Foto: Heiko Weckbrodt

Der Leipziger BMW-Werkleiter Hans-Peter Kemser (l.) im April 2016 bei der Übergabe des Elektro-BMWs i3 an Verkehrsmuseums-Direktor Joachim Breuninger vor dem Johanneum in Dresden. Foto: Peter Weckbrodt

Keine Heizung: Museum war anfangs nur sommers geöffnet

Der Anfang war schwierig. Den Grundstock bildete das, was der Krieg vom Bestand des Sächsischen Eisenbahnmuseums übrig gelassen hatte. Immerhin gehörten dazu als Großexponate der „Mathildenwagen“, ein Hofsalonwagen von 1886 und der Straßenbahntriebwagen Nr. 761 von 1896. Bis 1958 konnte das Museum nur im Sommerhalbjahr öffnen, denn es hatte bis dahin keine Heizung.

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Eher oder später muss neues Domizil her

Nach 60 Jahren präsentiert sich das Museum nun ganz auf der Höhe der Zeit. Erst jüngst wurde eine Durchgangs- und Eintrittsmöglichkeit vom Stallhof her geschaffen, das lockt weitere Besucher an. Das Museum ist im Johanneum gut untergebracht, braucht aber langfristig gesehen ein alternatives Domizil. War es zunächst ein fast lupenreines Eisenbahnmuseum, so werden im Jahre 2016 mit den ständigen Ausstellungen Eisenbahn, Schifffahrt, Luftfahrt und Straßenverkehr alle Bereiche des Verkehrswesens in Vergangenheit, Gegenwart und auch Zukunft sichtbar. Permanent wirkt als ein Besuchermagnet die große Spur-0-Modelleisenbahnanlage.

Das Verkehrsmuseum kann vorerst im Johanneum bleiben. Foto: Peter Weckbrodt

Das Verkehrsmuseum Dresden im Johanneum. Foto: Peter Weckbrodt

Neuorientierung auf Familie funktioniert: bis zu 250.000 Jahresbesucher

Die strategische Ausrichtung des Verkehrsmuseums auf eine hohe Kinder- und damit Familienfreundlichkeit zahlt sich aus. „Das geänderte Konzept des Verkehrsmuseums, den Menschen in den Mittelpunkt seiner Ausstellungen zu stellen, kommt offensichtlich bei den Besuchern von nah und fern gut an“, sagte Joachim Breuninger, seit 2010 der Museumsdirektor. Auch die regelmäßigen Sonderausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen des Verkehrswesens leisten ihren Beitrag. Im Rekordjahr kam das Museum auf eine Viertelmillion Besucher. Autor: Peter Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
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[caption id="attachment_67607" align="alignleft" width="117"]Peter Weckbrodt. Foto: IW Peter Weckbrodt. Foto: IW[/caption] Peter Weckbrodt hat ursprünglich Verkehrswissenschaften studiert, wohnt in Dresden und ist seit dem Rentenantritt journalistisch als freier Mitarbeiter für den Oiger und die Dresdner Neuesten Nachrichten tätig.

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