Internet & IoT, News
Kommentare 1

Passwort-Flut überfordert die Deutschen

Simple Passwörter, die mit einem Lexikon-Angriff ermittelt werden können, machen Hackern das Handwerk einfach. Foto/Montage: Heiko Weckbrodt

Simple Passwörter, die mit einem Lexikon-Angriff ermittelt werden können, machen Hackern das Handwerk einfach. Foto/Montage: Heiko Weckbrodt

Mehr als jeder Dritte vergisst Passwörter

Berlin, 2. November 2015. Sei es nun das Online-Konto, der Amazon-Zugang oder einer der vielen anderen Passwort-geschützten Dienste im Internet: Die Fülle an Passwörtern und Codes, die sich nahezu jeder Deutsche heutzutage merken soll, überfordert viele. Mehr als jeder dritte deutsche Netznutzer (38 %) hat allein in den vergangenen zwölf Monaten schon einmal die „Passwort vergessen“-Funktion eingesetzt, um wieder Zugang zu einem Online-Dienst zu bekommen. Das hat eine Umfrage des Digitalverbandes „Bitkom“ aus Berlin ergeben. 27 Prozent der Befragten mussten sich in diesem Zeitraum sogar mehrfach ihr Passwort wieder an ihre E-Mail-Adresse zusenden lassen. Und das Heer der Vergesslichen dürfte tatsächlich noch größer sein, wenn man einrechnet, dass womöglich viele angesichts vergessener Passwörter einfach kapitulieren.

Bitkom warnt vor Universal-Passwörtern

„Viele Internetnutzer stellt die große Menge der benötigten Passwörter vor Probleme“, weiß auch Bitkom-Sicherheitsexperte Marc Fliehe. „Viele helfen sich, indem sie sehr einfache Passwörter oder das gleiche Passwort für verschiedene Dienste nutzen. Aber das ist gefährlich und öffnet Hackern Tür und Tor.“

Passwort-Tipps:

Der Verband hat daher ein paar Tipps zusammengestellt, um mit der Passwort-Flut klar zu kommen:

■ Ein Dienst, ein Passwort: Für jeden Dienst sollte ein eigenes Passwort genutzt werden. Eine Alternative ist es, ein „Grundpasswort“ zu nutzen und dieses für jeden Dienst anzupassen.

■ Wörterbücher meiden: Am sichersten sind Passwörter, die aus einer zufällig zusammengewürfelten Reihenfolge von Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen bestehen.

■ Mehr Zeichen bedeutet weniger Risiko: Nicht nur die Zusammensetzung des Passworts ist wichtig, sondern auch die Länge. Ein sicheres Passwort besteht aus mindestens 8 Zeichen.

■ Per Eselsbrücke ans Ziel: Um Passwörter zu erstellen, die aus einer unzusammenhängenden Anzahl von Buchstaben und Zahlen bestehen, können die Anfangsbuchstaben aus ausgedachten Sätzen genommen werden, etwa: „Mein Verein gewann das entscheidende Spiel mit 3 zu 2!“ Daraus lässt sich ein sicheres und gut zu merkendes Passwort erstellen: „MVgdeSm3z2!“.

■ Passwort-Manager als Alternative: Passwort-Manager erstellen auf Wunsch zufallsgenerierte Kennwörter und speichern sie in einer verschlüsselten Datenbank ab, die mit einem Master-Passwort gesichert wird. Anschließend wird nur noch das Master-Passwort benötigt. Für Smartphones und Tablet-Computer werden häufig passende Apps angeboten. So können die sicheren Passwörter auch auf den Mobilgeräten genutzt werden. In diesem Fall ist es aber umso wichtiger, dass das Master-Passwort sicher ist und nicht einfach erraten werden kann.

(Quelle: Bitkom)

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

1 Kommentare

Schreibe einen Kommentar