Forschung, News
Schreibe einen Kommentar

Dresdner Kinder schweben Juniordoktor entgegen

Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert hatte sichtlich Spaß daran, mit den Kindern durch die Testhalle zu schweben. Foto: Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert hatte sichtlich Spaß daran, mit den Kindern durch die Testhalle zu schweben. Foto: Heiko Weckbrodt

Auftakt für Nachwuchsförder-Programm im Leibniz-Testzentrum für Supraleit-Schwebebahnen

Dresden, 20. Januar 2015: Wie von Geisterhand angehoben, schweben neuartige Hightech-Fahrzeuge im Testzentrum „Supratrans“ in Dresden-Niedersedlitz berührungslos über Fahrbahnen. Möglich macht dies Supraleittechnik, die sich den Umstand zunutze macht, dass bestimmte Keramiken Strom plötzlich widerstandslos leiten und extrem starke Magnetfelder erzeugten, wenn sie mit flüssigem Stickstoff auf sehr niedrige Temperaturen abgekühlt werden. Ingenieure des „Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung“ (IFW) Dresden wollen auf dieser Basis schwebende Straßenbahnen für die Stadt der Zukunft entwickeln – und luden heute rund 50 besonders neugierige Schüler ein, sich das anzugucken und selbst ein paar Runden mit der „Supratrans“ zu schweben. Die Supraleit-Show eröffnete das diesjährige Schülerförderprogramm „Juniordoktor“, mit dem Institute und Hightech-Unternehmen in Dresden Kinder für die Wissenschaften begeistern wollen.

Juniordoktor-Auftakt im Supraleit-Testzentrum Dresden (Video: hw):

Wenn die Kinder am Ball bleiben, winkt der Doktor-Titel

Neugrieriges Publikum: Die angehenden Juniordoktoren in der Suptratrans-Testhalle in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Neugrieriges Publikum: Die angehenden Juniordoktoren in der Suptratrans-Testhalle in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

„Mit spannenden Veranstaltungen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik sowie Kunst und Kultur wollen wir den Mädchen und Jungen einen lebendigen Einblick in Forschung und Ingenieurwissenschaften ermöglichen“, erklärte Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) das Anliegen des Programms, das vom Netzwerk „„Dresden – Stadt der Wissenschaften“ organisiert wird. 24 wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen öffnen dafür ihre Labore, Hörsäle und Ausstellungsräume für Schülerinnen und Schüler der 3. bis 12. Klassen. Die Kinder und Jugendlichen können unter insgesamt 72 Stationen wählen, an denen sie den neuesten Forschungsstand in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen erkunden, Aufgaben und Tests absolvieren. Wer genug Punkte sammelt, bekommt im Sommer des Titel eines „Juniordoktors“ verliehen.

Brechen Brücken unter Supraleit-Bahnen zusammen?

Macht auch gern mal Faxen, wenn er Kindern die Physik hinter der Supraleitung erklärt: Prof. Ludwig Schultz. Foto: Heiko Weckbrodt

Macht auch gern mal Faxen, wenn er Kindern die Physik hinter der Supraleitung erklärt: Prof. Ludwig Schultz. Foto: Heiko Weckbrodt

Und schon zur Auftaktveranstaltung zeigten sich die angehenden Juniordoktoren bemerkenswert neugierig. Während DDR-Kinder bei solchen Veranstaltungen – der eine oder andere wird sich noch an Klassenbesuchen bei „Paten-Brigaden“ erinnern – ganz schüchtern und schweigsam blieben, löcherten die Junioren des Digitalzeitalters zum Beispiel den IFW-Professor und Dresdner Supraleit-Guru Ludwig Schultz mit unzähligen Fragen: Kann man die Schwebebahn auch mit Eis kühlen? Antwort: Nein, das ist nicht kalt genug. Brechen die Brücken nicht zusammen, wenn man da an die Seite Schwebebahnen dranbaut? Nein, denn Supraleittechnik ermöglicht extrem leichte Bauweisen. Oder: Das ist doch magnetisch. Was passiert, wenn man da Geld verliert? Bleibt das kleben und an bekommt es nicht wieder ab? Schultz: Nur die Cent-Stücken – die Euros nicht. „Leider.“ Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar