Sachsenbank-Liste: Im Spitzenfeld dominiert öffentlich kontrollierter Sektor
Leipzig/Dresden, 27. Dezember 2014: Die „VNG-Verbundnetz Gas AG“ aus Leipzig ist mit knapp elf Milliarden Euro Jahresumsatz (Stand: 2013) das umsatzstärkste Unternehmen in Sachsen, gefolgt vom Energieversorger „EnviaM“ in Chemnitz, Volkswagen Sachen, den Leipziger und den Dresdner Stadtwerken (in denen jeweils die lokalen Verkehrsgesellschaften integriert sind). Das geht aus der „Top 100“ der umsatzstärksten mitteldeutschen Unternehmen, die die Sachsenbank in Leipzig veröffentlicht hat.
Nur wenig Industrie im Spitzenfeld – Globalfoundries auf Rang 7
Demnach dominieren in der Spitzengruppe immer noch der öffentlich kontrollierte Sektor und der Einzelhandel. Denn nicht nur die Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft und die Technischen Werke Dresden sind letztlich größtenteils in öffentlicher Hand, auch am Primus „Verbundnetz“ halten diverse Stadtwerke und die staatlich teils kontrollierte russische Gazprom starke Minderheits-Anteile.
Dresdner Chipwerke von Globalfoundries auf Platz 7 – elf Dresdner Firmen in Top 100
Die privatwirtschaftliche Industrie ist zwar das das Zugpferd der hiesigen Wirtschaft, hat aber weiterhin meist zu geringe Betriebsgrößen. Neben VW (Rang 3 / 4,4 Mrd. € Umsatz) sind nur noch die Dresdner Chipwerke von Globalfoundries (Rang 7 / 1,68 Mrd. €) als Industriebetriebe überhaupt in der Top 10 der größten sächsischen Unternehmen. Innerhalb der Top 100 für Mitteldeutschland ist die sächsische Landeshauptstadt mit elf Unternehmen vertreten, darunter die f6-Zigarettenfabrik, der Elektronikhändler „Cyberport“ und der Anlagenhersteller „Von Ardenne“.
Nur wenige große Unternehmenszentralen in Sachsen
Wer sich etwas wundert, warum Riesen wie VW oder Globalfoundries eher mäßig platziert sind, legt den Finger auf eine alte Wunde in Sachsen: Im Freistaat sind zwar einige international agierende Unternehmen mit Fabriken vertreten, nicht aber deren Konzernzentralen. Dadurch wird ein Großteil der Umsätze anderswo realisiert beziehungsweise abgerechnet.
Sachsenbank-Vorstand rechnet mit anziehender Konjunktur
„Viele der im Ranking gelisteten Unternehmen zeigten sich gut aufgestellt und konnten ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr steigern – wenn das Umsatzwachstum insgesamt auch langsamer verlief als im Vorjahr“, schätzten die Analysten der Sachsenbank in der Publikation „Fokus Mittelstand“ ein. „Wenn die Konjunktur wieder anzieht – und die volkswirtschaftlichen Prognosen sehen für 2015 ja durchaus freundlicher aus – wird es wichtig sein, schnell reagieren zu können“, meint Sachsenbank-Vorstand Oliver Fern. Autor: Heiko Weckbrodt
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